Der Brief des JakobusBeispiel

Lebendiger Glaube ist nicht beschwerdefrei. Freude und Leid wechseln sich ab und es ist wichtig, die richtige Haltung darin zu bewahren (Vers 13). Zeiten der Krankheit, die ohne Zweifel auch zu den Glaubensprüfungen zählen, sollen ins Gebet hineinführen. Was nur bei Jakobus betont wird, ist die Gebetsunterstützung durch die Gemeindeleiter und die Salbung mit Öl im Zusammenhang mit dem Gebet.

Wie im gesamten Brief, ist für Jakobus der lebendige Glaube wichtig, der sich hier durch eine konkrete Liebestat der Leiter und in vollmächtigem Gebet zeigt. Man sollte aus der Salbung kein theologisches Konzept ableiten, sondern sie als ein Zeichen der herzlichen, liebevollen Zuwendung gegenüber dem Kranken sehen. Echte Liebe hat immer heilende Wirkung.

Jakobus weist den Gläubigen den Weg vom wirkungslosen Gebet (Kapitel 4,2-3) zum wirkungsvollen, vollmächtigen Gebet. Wie schon die Weisheit nur durch das Gebet des Glaubens empfangen werden kann (Kapitel 1,5), so auch Gottes Hilfe in Krankheitsnöten. Das Gebet um äußere Wiederherstellung darf jedoch nie losgelöst werden von der der inneren Heilung.

Jakobus nennt ein Vorbild für das Gebet des Glaubens: Elia, der darum betete, dass es 3 ½ Jahre nicht regnen sollte. Danach kam der Regen aufgrund seines Gebets wieder. Wenn Jakobus betont, dass Elia ein Mensch mit gleichen Gemütsbewegungen war wie wir, dann will er damit alle seine Leser zum glaubensvollen Gebet ermutigen. Das Gebet des Glaubens bleibt nicht ohne Wirkung, weil es Gott ehrt und Ihm gefällt!

Die letzten zwei Verse des Briefes betonen noch einmal das seelsorgerliche Anliegen des Jakobus. Er will hier erneut die Gläubigen ermutigen, nicht zu streiten, sondern füreinander da zu sein: „Wenn jemand“ zeigt, dass jeder in der Gefahr steht, auf Irrwege zu geraten. Keiner ist immun dagegen. Anstatt uns über das Verhalten des anderen zu empören, sollten wir einander Hilfe anbieten.

Zum Nachdenken:

Wie Jakobus ein Mann des Gebets war, der für sein Volk und für die Gemeinden vor Gott eintrat, so sollen auch wir Männer und Frauen des Gebets werden, denen das Schicksal der Menschen in unserer Umgebung nicht gleichgültig ist.