Der Brief des JakobusBeispiel

Im letzten Kapitel des Briefes spürt man förmlich, wie der Puls des Jakobus anschwillt. Wie Jesus die Pharisäer mit klaren Worten in den Senkel stellt, so macht Jakobus es mit den Reichen. Er nimmt kein Blatt vor den Mund:

• Das Gericht Gottes kommt über sie; ihr Reichtum wird zerstört.
• Sie betrügen die Arbeiter um ihren Lohn.
• Sie leben in Saus und Braus, aber ihr „Schlachttag“ wird kommen.
• Sie sind Mörder, die Unschuldige getötet haben.

Jakobus findet hier wie Jesus deutliche Worte gegen die Reichen (Lukas 6,24). Es ist ein prophetischer Bußruf, der sich sowohl an Christen wie auch Nichtchristen richtet. Vermutlich gab es in den Gemeinden reiche Großgrundbesitzer, die Glaubensgeschwister ausnutzten, indem sie ihren Lohn nicht auszahlten. Vielleicht waren diese Zustände eine Ursache der Glaubensprüfungen, die Jakobus im ersten Kapitel beschreibt. Die Armen konnten nichts dagegen unternehmen (Vers 6b). Ihre einzige Hilfe war Gott, der für die Armen eintritt und Gerechtigkeit schafft. Dafür bürgt der Name Gottes: Herr Zebaoth bedeutet Herr der Heerscharen.

Deshalb tröstet Jakobus die Unterdrückten mit einer prophetischen Ermutigung: Habt nun Geduld, Brüder, bis zur Ankunft des Herrn! Er richtet ihren Blick auf den wiederkommenden Herrn, der Gerechtigkeit schaffen wird für alles Leiden, das sie jetzt erdulden.

Zum Nachdenken:

Wer ungerecht behandelt wird, wer um seines Glaubens willen unterdrückt wird, dem hilft diese Perspektive, die Jakobus den leidenden Geschwistern vor Augen stellt: Habt Geduld bis zur Ankunft des Herrn! Jeder Mensch muss sich mit seinem Tun vor Gott verantworten. Wichtig ist, dass innerhalb der Gemeinde die Liebe den Umgang bestimmt und der Ungerechtigkeit keinerlei Raum gegeben wird.