1. Korintherbrief TiefgängerBeispiel
Herausforderungen in Gesellschaft und Gemeinde
Das Statistische Bundesamt gibt für das Jahr 2015 ca. 400 000 Eheschließungen vor einem deutschen Standesamt an. Dem stehen für das Jahr 2016 gut 160 000 Ehescheidungen gegenüber. Wie viele Ehen insgesamt in Deutschland bestehen, ist dabei nicht erfasst. Eine ganz andere Herausforderung stellt der Beschluss des Bundestages vom 30. Juni 2017 dar, der die Ehe auch für gleichgeschlechtliche Verbindungen möglich machen soll und sie so nicht mehr - wie noch im Grundgesetz im Einklang mit der Bibel - als Verbindung von Mann und Frau versteht.
Auch unter Christen gibt es vermehrt Scheidungen. Christliche Ehen sind besonderen Belastungen ausgesetzt. Auf der anderen Seite haben es auch Alleinstehende und Singles in christlichen Gemeinden manchmal schwer, ihren Platz zu finden. Sie werden bemitleidet, übersehen oder ausgenutzt.
Diakonissenhäusern und Missionswerken fehlt der Nachwuchs. Auch unter jungen Christen fragt man mehr und mehr nach Karriere, Verdienst und gesellschaftlichem Ansehen. Der Einsatz für andere Menschen und den Bau der Gemeinde gerät in den Hintergrund. „Welche Gabe habe ich von Gott bekommen? Wie will Er mich führen?“ Danach wird heute zu wenig gefragt und zu wenig die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass Gott den einen oder die andere auch zur Ehelosigkeit berufen kann - und dies, um sich gezielt für das Reich Gottes einzusetzen etwa als Diakonisse, Missionarin oder Missionar. Sie werden noch immer gebraucht, auch wenn es nicht „modern“ ist.
Austausch
1. Was meint Paulus mit dem Satz „Es ist gut für den Menschen, keine Frau zu berühren“? Was ist seine Begründung?
2. Ist die Ehe nur ein Notbehelf? Welchen Platz hat die Sexualität?
3. Welche Gaben verleiht Gott in der Gemeinde?
4. Was bedeutet es, dass der ungläubige Ehepartner durch den gläubigen Teil geheiligt ist?
5. „Jeder bleibe in seiner Berufung“: Was meint Paulus damit und wie begründet er dies?
Paulus wird nicht einfach von Rückständigkeit oder Angst vor möglichen negativen Konsequenzen geleitet, sondern für ihn ist Gott der alles Bestimmende. Es geht nicht einfach um die Verhältnisse - weder darum, sie unbedingt zu ändern, noch, sie einfach immer zu übernehmen - sondern darum, dass es Gott ist, der uns in entsprechende Situationen hineinstellt. Deshalb sollen die Gemeinde und der Einzelne nicht eigenmächtig aus ihrer Situation und ihren Verhältnissen ausbrechen. Das Neue, das Gott in Jesus schenkt, erweist seine Macht gerade auch in den alten Verhältnissen und verwandelt sie von innen.
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
Einmal mit Tiefgang durch den Korintherbrief! Dazu bietet dieser Plan einen exzellenten Rahmen - sortiert in verschiedenen Blöcken, kommt jede Textstelle vor. An dieser Stelle danken wir herzlichst dem Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband e. V. für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung der Texte aus "Bibel im Gespräch".
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Wir möchten uns bei LGV Remchingen für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.lgv-remchingen.de/