1. Korintherbrief TiefgängerBeispiel

1. Korintherbrief Tiefgänger

Tag 12 von 37

Hinweise zur Lehre

Unverheiratete Frauen und Mädchen hatten damals keinen guten Stand, es galt im jüdischen wie im heidnischen Umfeld als Makel, ledig zu sein. Demgegenüber stellt Paulus das Positive dieses Standes heraus und wertet die unverheiratete Frau deutlich auf. Dies ist auch für uns heute wichtig, obwohl wir mit der Berufstätigkeit von Frauen zum Teil eine andere Situation haben (siehe auch Kommentar und B-Teil zu 1. Korinther 7,1-24). Ehelosigkeit wird nicht als Benachteiligung oder Unglück gesehen, sondern als positive Möglichkeit zum Dienst.

Auf der anderen Seite wehrt Paulus aber auch alle falschen asketischen Zwänge zur Ehelosigkeit ab, ebenso wie er zügelloses und egoistisches Ausleben der Sexualität außerhalb der Ehe ablehnt. Hier ist etwa daran zu denken, dass die geschlechtlich oft zügellose griechische Kultur und Umwelt der Korinther das Ideal der Jungfräulichkeit in Gestalt der Göttin Athene verehrte.

Eschatologische Begründung der Ethik

Seit dem ersten Kommen Jesu in diese Welt eilt die Zeit ihrem Ende zu und wird zunehmend von Bedrängnis für die Nachfolger Jesu gekennzeichnet (vgl. Römer 13,11). Vom nüchternen Wissen um die Vorläufigkeit und von der Neuschöpfung her (vgl. 1. Korinther 15, 32ff) gestaltet sich das Verhältnis des Christen zu den Werten und Ordnungen dieser Welt neu. Auch die Ehe kann nicht die das Leben letztlich tragende Bindung sein (siehe auch die Worte Jesu in Lukas 14,26; Matthäus 12,46-50). „Weinen“ und „sich freuen“ stehen für jegliche Art von Leid und Glück, „kaufen“ für das Gebrauchen aller Güter und Möglichkeiten dieser Welt. Dies alles gehört weiterhin zum Leben dazu - Paulus ruft nicht zur Weltflucht auf -, aber wir sollen nicht darin aufgehen. Christliche Ethik ist auch kein Netz aus Vorschriften, sondern eine Ethik der Nachfolge, die ausgerichtet ist auf Grundanweisungen wie „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes“ (Matthäus 6,33).

„Christliches Leben steht unter dem dringenden Antrieb der Hoffnung der Heilsvollendung - Ohne Wiederkunftshoffnung gibt es kein gegründetes christliches Handeln - Deshalb ist christliche Ethik Warte-Ethik, Hoffnungs-Ethik, eschatologische Ethik.“ (G. Maier, Edition C, Kommentar zu 1. Korinther 7,29ff).

Die Heilige Schrift

Über diesen Leseplan

1. Korintherbrief Tiefgänger

Einmal mit Tiefgang durch den Korintherbrief! Dazu bietet dieser Plan einen exzellenten Rahmen - sortiert in verschiedenen Blöcken, kommt jede Textstelle vor. An dieser Stelle danken wir herzlichst dem Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband e. V. für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung der Texte aus "Bibel im Gespräch".

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Wir möchten uns bei LGV Remchingen für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.lgv-remchingen.de/