1. Korintherbrief TiefgängerBeispiel

Ehe im biblischen Kontext

Es ist wichtig, das Thema Ehe aus gesamtbiblischer Perspektive in den Blick zu nehmen. Es begegnet uns bereits auf den ersten Blättern der Bibel (1. Mose 1,27-28; 1. Mose 2,18): Gott schuf den Menschen als Mann und Frau mit dem Auftrag der Fruchtbarkeit. Als Sein Schöpfer stellt Er fest, dass es nicht gut für den Mann ist, allein zu sein. Deshalb macht Er für ihn eine Gehilfin. Wie Gott selbst drei Personen in einer Gottheit ist, so soll auch der Mensch in Gemeinschaft leben mit jemanden, mit dem er eins werden kann (1. Mose 2,24). Gott selbst hat Mann und Frau geschaffen und sie ausdrücklich zueinander hin geschaffen als unterschiedliche und doch aufeinander angewiesene und aufeinander bezogene Wesen. Und dies noch dazu „zu Seinem Bilde“. „Die Zehn Gebote schärfen ein: Du sollst nicht ehebrechen (2. Mose 20,14)“.

Auch Jesus bezieht sich in Seinen Reden zurück auf die Schöpfung (Matthäus 19,4f) und betont die Unauflöslichkeit der Ehe (Verse 6+8f; vgl. auch die Auslegung der Gebote in der Bergpredigt: Matthäus 5,27ff). Das Verlassen von Vater und Mutter begründet einen neuen Hausstand und damit die Ehe als Institution. Er weiß auch darum, dass nicht jeder für die Ehe geeignet ist und dass sich einige bewusst der Ehe enthalten um des Reiches Gottes willen (Matthäus 19,11-12).

Auch Paulus betont in seinen Briefen den hohen Wert der Ehe, auch wenn 1. Korinther 7,1 - wenn man es isoliert betrachtet - 1. Mose 2,18 zu widersprechen scheint. In 1. Timotheus 4,1-4 stellt er klar, dass Abwertung oder gar Verbot der Ehe nicht von Gott, sondern im Gegenteil von Lügnern und Dämonen herkommen! Ja, er spricht sogar von der Ehe als Abbild der Gemeinschaft zwischen Christus und Seiner Gemeinde (Epheser 5,31f). Hier liegen große Geheimnisse verborgen. Das Bild von der Ehe und der Vergleich der Gemeinde mit der Braut Christi begegnet weiterhin in Offenbarung 19,7 und 21,9.

Zum Thema Ehe und Familie siehe auch die sogenannten „Haustafeln“ (Epheser 5,21-6,9; Kolosser 3,18ff; 1. Petrus 3,1-7).