Tiefgänger ApostelgeschichteBeispiel

● Das Pfingstwunder hat bei der Volksmenge noch keinen Glauben gewirkt. Die Vorgänge sind für sie ein Problem: Ihnen ist nicht klar, woher das kommt und wohin das führt. Und die Jünger? Petrus geht in die Offensive und spricht die Juden geradeheraus an. Ihren Spott übergeht er nicht, sondern entkräftet ihn mit einem einleuchtenden Argument. Dann aber argumentiert er nicht mehr, sondern bezeugt die Bedeutung des Geschehens anhand der Heiligen Schrift. Ob ihm selber durch Gottes Geist dies Wort aufgegangen ist und Klarheit gebracht hat, sodass er „weissagen“ kann?

--> Er „aktualisiert“ das Wort (vgl. Johannes 14,26) und

--> gibt Vollmacht, es recht auszulegen und zu verkündigen (1. Korinther 2,13f; 2. Petrus 1,20f).

Zum Weiterdenken: Leben Sie im Alltag eher problemorientiert oder verheißungsorientiert? Welchen Stellenwert haben Gottes Verheißungen für Sie?

● Petrus verkündet die Geist-Ausgießung als endzeitliche Erfüllung der Verheißung aus Joel 3. Mit Pfingsten ist die Endzeit angebrochen. Die Verheißung gilt nun nicht mehr nur Israel, sondern „allem Fleisch“. Was das faktisch bedeutet, wird Petrus erst später erkennen (Apostelgeschichte 10,34f.44-47).

● Der zweite Teil der Verheißungen Joels (Vers 19f) ist allerdings bis heute nicht eingetroffen. Wie ist das zu verstehen? Prophetenworte sind wie Fernblicke in der Bergwelt. Die Gipfel scheinen direkt hintereinander zu stehen und doch können zwischen ihnen tiefe Täler und weite (Zeit-)Strecken liegen. Viele Propheten- und Jesusworte zeigen das gesamte Zukunfts-Panorama, ohne die „Phasen“ der Heilszeit zu unterscheiden. Einen „Endzeitfahrplan“ können wir so nicht aufstellen – und sollen es auch nicht. Denn: „Jetzt ist die Zeit der Gnade.“ Seit Pfingsten gilt Vers 21 ohne Ausnahme, für alle Zeit!