Tiefgänger ApostelgeschichteBeispiel

● Die ersten Christen nehmen weiterhin ganz selbstverständlich an den geistlichen Traditionen des Judentums ihrer Zeit teil. Petrus und Johannes unterbrechen ihren Alltag, um an den täglichen Gebetszeiten im Tempel teilzunehmen. Nun lassen sie sich von der Bitte des Gelähmten zunächst vom Tempelbesuch abhalten.

● Der Kontrast zwischen Bettler und Tempeltür ist besonders extrem. Der Bettler ist von Geburt an gelähmt, sodass er von anderen an den Eingang des Tempels getragen werden muss (Vers 2). Dieser Mann sitzt zu Füßen des schönsten aller Tempeltore; das Nikanortor besticht durch seine kunstvollen Holzschnitzereien und Messingbeschläge.

● Die beiden Jünger lassen sich von dem Schicksal des Mannes berühren. Petrus nimmt Blickkontakt mit dem Bettler auf, es soll zu einer Begegnung auf Augenhöhe kommen. Allerdings muss er die Bitte des Gelähmten um ein Almosen abschlagen, da sie selbst von der Hand in den Mund leben und auf die Gaben anderer angewiesen sind.

Zum Weiterdenken: Fallen Ihnen Beispiele ein, wo es Ihnen unmöglich war, unmittelbar dem Wunsch eines Menschen nach Hilfe zu entsprechen? Fanden Sie trotzdem Möglichkeiten zur Hilfe? Spielte der Glaube an Jesus dabei eine Rolle?

● Petrus weist den Bettler auf Jesus hin. Jesus kann helfen. Die Hilfe von Jesus geht sogar weit über die erbetene materielle Hilfe hinaus. Jesus löst das Lebensproblem seiner Behinderung auf wunderbare Weise.

● Schließlich können die beiden Jünger doch noch am Gottesdienst im Tempel teilnehmen – zusammen mit dem gerade Geheilten. Vor der schönen Pforte hatte der Gelähmte ganz handfest Gottes Hilfe erfahren, hinter der Tür begegnet er Gott und verstärkt den Chor derer, die Gott loben und bekennen, dass Jesus ihre Hilfe geworden ist.