Tiefgänger ApostelgeschichteBeispiel

Nahe bei den Menschen – deren „Geschichte“ ernst nehmen

● Wieder tritt Paulus in einer Synagoge auf – diesmal in Perge. Doch diesmal ergreift er nicht von selbst das Wort, sondern nimmt voller Wertschätzung am Synagogengottesdienst teil. Schon allein damit setzt er ein deutliches Zeichen. Erst nachdem er ausdrücklich darum gebeten wird, beginnt er seine Ansprache – und wie! „Ansprechend“ bezeichnet er die Versammelten als „Gottesfürchtige“ und „Israeliten“ – eine ausdrückliche Ehrenbezeichnung (vgl. Johannes 1,47). Und er knüpft dort an, wo die Zuhörerschaft „zu Hause“ ist, Teil ihrer Geschichte und ihres Selbstverständnisses:

--> Sie gehören zu Gottes erwähltem Volk: Was für eine Ehre!

--> Sie haben die frei machende Kraft Gottes erlebt: ein wichtiger Teil der Geschichte, an den jedes Jahr beim Passahfest erinnert wird!

--> Sie haben Gottes Fürsorge in langer Wüstenzeit erlebt, auch gegen schlimmste Bedrohungen: was für ein Zeichen Gottes!

--> Sie haben von Gott selbst als Erbe das versprochene Land erhalten: was für eine Lebensgrundlage – Gottes Geschenk!

--> Ihnen wurden Menschen zur Seite gestellt, die dafür sorgen sollten, dass „Frieden und Gerechtigkeit sich küssen“, die in Gottes Sinn für Recht und Ordnung sorgten und das Erbe Gottes gottgemäß verwalten sollten: Was für eine Fürsorge Gottes für Sein Volk!

● Paulus nimmt die Glaubenstradition der Versammelten wertschätzend ernst. Er fällt nicht mit der Tür ins Haus, wertet auch die Glaubensüberzeugungen nicht ab, sondern knüpft bewusst daran an. Denn spätestens mit der Erwähnung von König David und dessen angesagtem Nachfolger wird deutlich, wer dieser Jesus für ihn ist: Teil der Geschichte Gottes mit Seinem Volk, verdeutlicht in Johannes dem Täufer mit dem bezeichnenden Namen: „Gott ist gnädig!“

Gott ist und bleibt der Retter – damals und heute!