Tiefgänger ApostelgeschichteBeispiel

Christsein ist kein Ruhekissen – doch Gott hält (an) uns fest

● Kaum dem Tod entgangen, geht die Reise von Paulus und Barnabas weiter. Trotz allem: Sie bleiben dabei, Gottes gute Nachricht muss unter die Menschen. Es geht dabei nicht nur darum, Begeisterung zu entfachen. Das zeigt das Wort „unterweisen“ (V 21), das denselben Wortstamm wie „Jünger“ hat (V 22). Das Evangelium ist inhaltlich nicht vage und unbestimmt. Inhalt und Mitte der Botschaft ist die in Jesus sichtbar gewordene Liebe Gottes zu allen Menschen.

● Dass das Vertrauen darauf sich nicht von selbst versteht, zeigt die Rückkehr nach Lystra, Ikonion und Antiochien. Ziel der Rückkehr ist es, die dortige Gemeinde zu bestärken, genauer: deren Seelen. Seelsorge ist angesagt mit einem doppelten Ziel: Das griech. Wort für „ermahnen“ hat auch die Bedeutung „trösten“. Auch der Geist Gottes wird so benannt (griech. „Paraklet“). Wer nicht (mehr) recht bei Trost ist, braucht nicht nur Tröstung, sondern auch Wegweisung.

● Denn das Vertrauen in Gottes Liebe ist und bleibt herausgefordert – nicht nur in Situationen wie bei Paulus und Barnabas. Das mit Jesus angebrochene Reich Gottes war schon während Seines irdischen Wirkens umstritten. Auch mit Jesus herrscht nicht eitel Sonnenschein. Das zeigen Sein Leben und Leiden überdeutlich.

● Der Glaube lebt in der Spannung, dass durch Jesu Tod und Auferstehung die Übermacht des Reiches Gottes deutlich geworden ist und wir schon jetzt daran teilhaben. Zugleich aber leben wir in einer Welt, die nach wie vor von der Eigenmächtigkeit des Menschen bestimmt ist und dem Reich Gottes widerstreitet. Dabei ist gewiss: Christen sind nicht dem Spiel irgendwelcher Mächte überlassen. Sie gehen in das Reich Gottes ein (V 22).

● So bleibt bei der Rückkehr an den Ort ihrer Sendung auch nur eines: Das Lob Gottes für Sein Wirken. Gott selbst ist und bleibt der Türöffner des Glaubens.