Tiefgänger ApostelgeschichteBeispiel

● Vers 36: Die Initiative zur zweiten Missionsreise geht diesmal von Paulus aus, wobei Barnabas bereits in der ersten Reise sein Begleiter war.

● Vers 37: Doch bevor es losgeht, kracht es zwischen den beiden. Barnabas besteht darauf, dass Johannes Markus mitkommt. Darauf will sich Paulus nicht einlassen.

● Vers 38: Johannes Markus war ihnen bei der ersten Reise „von der Fahne“ gegangen (Apostelgeschichte 13,13). Gründe dafür werden nicht genannt. Aber für Paulus schien Johannes Markus im Blick auf das wichtige Werk der Mission unzuverlässig zu sein. Später hat er allerdings seine Haltung revidiert und ihn als „nützlich zum Dienst“ positiv erwähnt (2. Timotheus 4,11).

● Vers 40: Fortan konzentriert sich Lukas auf Paulus, der als neue Begleiter Silas und Judas mitnimmt (Apostelgeschichte 15,22.27.32).

● Kap. 16,1: Derbe, die Endstation der letzten Reise, ist diesmal Ausgangspunkt. Von dort aus geht es nach Lystra, wo Paulus auf Timotheus aufmerksam gemacht wird. Mit ihm gewinnt er einen seiner wichtigsten Mitarbeiter.

● Timotheus stammt aus einer nach jüdischen Maßstäben ungesetzlichen Mischehe. Er war zwar als Sohn einer jüdischen Mutter (2. Timotheus 1,5) Jude, aber als Unbeschnittener Christ geworden.

● Vers 3: Paulus beschnitt ihn aus Rücksicht auf die Juden in den Gegenden, die schon zuvor die Missionare verfolgt hatten (vgl. 14,1f.4-6.19f). Die Beschneidung war nicht heilsnotwendig, sondern Teil seiner Missionsstrategie. Er will „auf alle Weise etliche retten um des Evangeliums willen“ (1. Korinther 9,20-23). Nicht ängstliche Anpassung, sondern kluge Prioritätensetzung leitet ihn dabei.

● Vers 4f: Der Konflikt ist gelöst, die Beschlüsse aus Jerusalem werden beachtet, die Gemeinden wachsen.

Zum Weiterdenken: Harmonie ist nicht alles. Manchmal muss Streit sein, damit es gut geklärt weitergeht. Fällt Ihnen dazu ein Beispiel ein?