Tiefgänger ApostelgeschichteBeispiel

● Vers 1: Es geht in die Hauptstadt Makedoniens nach Thessalonich. Timotheus bleibt in Philippi, Paulus und Silas reisen weiter (Wechsel vom „wir“ zum „sie“). In den Städten auf dem Weg (Via Egnatia = Verbindungsstraße nach Rom) wird wohl nicht missioniert, weil dort keine jüdische Gemeinde existiert.

● Verse 2-5: Der Erfolg bei den Juden ist mäßig, bei den Proselyten und wohlhabenden Frauen dagegen groß. Der Grund für die Anfeindungen ist weniger die theologische Lehre als vielmehr Neid und Verlust von Einfluss. Paulus wird länger als drei Wochen dortgeblieben sein (vgl. Philipper 4,16).

● Verse 6-9: Das Haus des Juden Jason dient als Versammlungsort der neuen Gemeinde und Paulus und Silas sind dort untergebracht. Die Anklage ist weiter gefasst als in Philippi: Nicht nur der Frieden in der Stadt ist gefährdet, sondern der des ganzen Imperiums („Erdkreis“). So werden auch die Oberen der Stadt hellhörig. Da die Missionare selbst nicht zu finden sind, müssen sich Jason und andere neue Christen der Anklage stellen. Nur gegen Kaution können sie sich freikaufen.

● Verse 10-15: Um nicht wieder im Gefängnis zu landen, brechen Paulus und Silas nach Beröa auf. Auch hier beginnt die Mission in der Synagoge und kann mehr Menschen gewinnen – bis die aus Thessalonich stammenden Juden kommen und die Weiterreise von Paulus erzwingen. Lukas zeigt, wie der Vorwurf der Unruhestiftung eigentlich auf die zurückfällt, die diese angeblich bekämpfen wollen.

● Unterschiede zwischen Kap. 17 und Kap. 16:

--> Es braucht nicht immer die wundersame Rettung und das Martyrium für eine gelingende Mission.

--> Nicht immer ist Glaube „sogleich“ vorhanden, er benötigt eine Überprüfung anhand der Schrift.