Tiefgänger ApostelgeschichteBeispiel

● Verse 1-2: Von Athen aus reist Paulus allein in das ca. 60 km entfernte Korinth, die römische Hauptstadt der Provinz Achaia mit Sitz eines Prokonsuls. Dort trifft er auch Aquila und seine Frau Priszilla (in Paulusbriefen Priska). Die Erwähnung des Claudiusedikts (49 n. Chr.), die auch in außerbiblischen Quellen genannt wird, ist wichtig, um das Leben von Paulus nach der Apostelgeschichte und seinen Briefen zeitlich einzuordnen. Grund für die Ausweisung von führenden Juden (bestimmt nicht allen) aus Rom ist ein Konflikt zwischen Juden und Judenchristen. Ein Beleg dafür, dass die Mission schon Rom erreicht hatte.

● Verse 3-4: Aquila, der schon Christ war, und Paulus sorgen durch Ausübung ihres gemeinsamen Berufs „Zeltmacher“ selbst für ihren Lebensunterhalt. Missionieren kann Paulus darum nur am Sabbat in der Synagoge.

● Verse 5-8: Als Silas und Timotheus aus Makedonien kommen und wohl finanzielle Unterstützung von dort mitbringen, kann Paulus sich ganz auf die Mission konzentrieren. „Erfolg“ hat er aber nur bei gottesfürchtigen Heiden, sodass er ab nun vor allem diese Gruppe im Blick hat und auch bei dem Proselyten Titius Justus wohnt. Dennoch wird Krispus, der Vorsteher der Synagoge, Christ (vgl. 1. Korinther 1,14).

● Verse 9-11: In einer Vision bestärkt Jesus Paulus in seinem Tun und zum ersten Mal kann er länger (18 Monate – von Beginn des Jahres 50 bis Sommer 51) an einem Ort bleiben.

● Verse 12-17: Möglich war dies auch, weil der Statthalter Gallio (wohl ein Bruder des Philosophen Seneca) die Anklage des Aufruhrs nicht als politischen, sondern religiösen Streit verstand. Sosthenes, der Nachfolger des Krispus, wurde nach 1. Korinther 1,1 später ebenfalls Christ.

● Verse 18-22: Die Verse schildern in Kürze die Reise von Korinth über Ephesus, Cäsarea und Jerusalem nach Antiochia. Das erwähnte Gelübde wird nicht weiter beschrieben. Evtl. markiert es den Abschluss der zweiten Missionsreise.