Tiefgänger ApostelgeschichteBeispiel

● Verse 1-6: Nachdem der Aufruhr in Ephesus beruhigt werden konnte, bricht Paulus nun richtig zu seiner dritten Reise auf (vgl. Apostelgeschichte 19,21). Zunächst bleibt er drei Monate in Griechenland (Korinth). Dort schreibt er wahrscheinlich im Winter 55/56 n. Chr. den Römerbrief. Die Route wird aufgrund von Nachstellungen durch Juden geändert (Land- statt Seeweg) und es werden einige Mitreisende genannt, die auch zum Teil in den Briefen vorkommen. In Philippi feiern sie gemeinsam das Passahfest, um danach nach Troas weiterzureisen.
● Verse 7-12: In dieser Episode kommen drei Dinge zusammen. Erstens erfahren wir, dass auch in Troas eine Gemeinde existiert haben muss. Diese Information vermissen wir in Apostelgeschichte 16,8. Zweitens haben wir hier den ersten Bericht eines christlichen Gottesdienstes an einem Sonntag. Der Tag der Auferstehung Jesu am ersten Tag der Woche wurde genutzt zum Brotbrechen (Abendmahl) und zur Predigt. Und zum Dritten gibt es eine Wundererzählung über die Auferweckung des Eutychus durch Paulus. Diese recht nüchtern erzählte Auferweckung erinnert zum Teil an die Heilung des Knaben durch Elia (1. Könige 17,21).
--> Die Erwähnung des Fensters zeigt, dass die christlichen Gottesdienste frei einsehbare Veranstaltungen und keine Geheimversammlungen mit mysteriösen Handlungen (z. B. Essen von Menschenfleisch) waren, wie außerbiblische Zeitgenossen den Christen oft unterstellten.
--> Eutychus wird den Ort gewählt haben, weil die Luft im Raum durch die Lampen nach und nach schlechter wurde (V 8).
--> Es wird festgestellt, dass der junge Mann tatsächlich tot ist.
--> Nach dem Ritus des „Überwerfens“ stellt Paulus fest, dass Leben in ihm ist. Er geht wieder zur Versammlung, teilt das Abendmahl aus und redet weiter.
--> Erst am nächsten Morgen, als Paulus schon aufgebrochen ist, kommt es zur Bestätigung, dass Eutychus tatsächlich lebt.

● Verse 13-16: Die Gruppe reist weiter, um an Pfingsten in Jerusalem zu sein.