Tiefgänger ApostelgeschichteBeispiel

● Die Mitternacht (V 25-34) und der Morgen (V 35-40) gliedern die letzte Begebenheit, die Lukas uns aus Philippi erzählt.

● Verse 25-34: „Zur Mitternacht stehe ich auf, Dir zu danken für die Ordnungen Deiner Gerechtigkeit“ (Psalm 119,62). Aufstehen konnten die Missionare nicht. Aber ihr Lob führt zum Aufstand. Der Gott, der Bande zerreißt, eherne Türen zerbricht und eiserne Riegel zerschlägt (Psalm 107,14-16), ist am Werk.

Zum Weiterdenken: Wie können Paulus und Silas in ihrem erbärmlichen Zustand Gott noch loben?

● Alle Türen gehen auf, alle Fesseln lösen sich. Für den Aufseher ist es der Supergau. Für jeden Gefangenen haftet er persönlich. Weil er meint, alle Gefangenen seien entlaufen, will er sich umbringen. Paulus kann ihn mit einem lauten Zwischenruf gerade noch davon abbringen.

● Der Aufseher folgt dem Ruf. Es wird der Ruf zum Leben. Aus der Finsternis seines Heiden-Glaubens – ehrfürchtig redet er Paulus und Silas als „liebe Herren“ an – kommt er ins Licht.

● Ein ganzheitlicher Glaubenskurs schließt sich an. Unterweisung, Pflege und Gastlichkeit gehen dabei Hand in Hand. Alles mündet in die Taufe der ganzen Hausgemeinschaft und ein Freudenmahl.

● Verse 35-40: In der Morgendämmerung dämmert es auch den Stadtrichtern: Die Missionare sind zu Unrecht im Gefängnis. Durch ihre Helfershelfer wollen sie sie ohne großes Aufsehen abschieben. Aber so billig kommen sie nicht davon. Paulus pocht auf ihr Recht als römische Bürger. Als Römer hätten sie nicht geschlagen und ohne Prozess inhaftiert werden dürfen. Mit der öffentlichen Rehabilitierung durch die Verantwortlichen wird auch die junge Gemeinde im Haus der Lydia gestärkt (V 40).

Der Glaube an Jesus den Herrn ist der Schlüssel in die Freiheit.