Tiefgänger ApostelgeschichteBeispiel

Haltung hat mit Halt zu tun – in doppeltem Sinn

● Wie sich die Vorgänge gleichen: Die Predigt in einer Synagoge führt zu einem klaren Ja und Nein! Immerhin: Paulus gibt nicht auf. Dabei gilt doch: Aus Erfahrung wird man klug – oder?

--> Doch erstens kann Paulus es nicht lassen, anderen davon zu berichten, was sein Leben grundlegend verändert hat. Er will nicht spalten, sondern gewinnen (vgl. 1. Korinther 9,19-22, wo Paulus allein fünfmal schreibt, dass er Menschen gewinnen will). Er weiß darum, wie wertvoll die Botschaft des Evangeliums ist: Gottes Liebe gilt – bedingungslos, d. h. ohne jede Vor- und Gegenleistung. Und sie gilt unbedingt, weil sie stärker ist als alle Macht der Welt (vgl. Römer 8,31ff). Was für eine Ruhe inmitten seiner aufgebrachten Gegnerschaft!

--> Und zweitens weiß er sich trotz aller Anfeindung in der Liebe Gottes geborgen, auch wenn die Anfeindungen zunehmen: von der Anstiftung einer Verfolgung in Pisidien, inklusive Vertreibung bis hin zu Misshandlung und versuchter Steinigung in Ikonion. Doch auch wenn er schon wieder die Flucht ergreifen muss: Nicht die Erfahrung der lebensgefährdenden Anfeindungen macht ihn „klug“, sondern die Erfahrung, dass Gottes Wort Wunder wirken kann. Immer mehr Menschen fassen Vertrauen in Gottes Liebe, die in Jesus und Seinem Wirken sichtbar wird.

● Paulus wird nicht müde, diese frohe Botschaft weiterzusagen, weil er von Gottes Liebe angesteckt ist, – eine Haltung, die nur gottgeschenkt sein kann. Eine solche Haltung gibt Halt – auch gegen Widerstände. Und sie sagt: „Halt!“ – deshalb ergreift Paulus wiederholt die Flucht. Mögen seine Widersacher das als Schwäche deuten, für ihn ist es eine Flucht nach vorn: Es gilt, anderen Menschen von Gottes Liebe zu berichten. Mag sein Wirken auch noch so beschwerlich und gefährlich sein. Er weiß, was ihn trägt, hält und motiviert: Es ist dieser Jesus, dessen Name bereits sagt, dass Gott hilft!