Die Briefe an die ThessalonicherBeispiel
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Nach Philippi war Thessalonich die nächste Stadt, in die Paulus auf seiner zweiten Missionsreise kam. Auch hier ging es nicht weniger turbulent zu. Gerade erst aus dem Gefängnis freigekommen (Apostelgeschichte 16,40) wartete schon die nächste Verfolgung. Sie traf zuerst Paulus und seine Mitarbeiter. Und danach die Gemeinde, die dort entstanden war. Was war der Grund?
Paulus begann wie gewohnt seine Verkündigung in der Synagoge. Er bezeugte den Juden aus dem Alten Testament, dass Jesus der Messias sei. Die Reaktion der Zuhörer war geteilt:
- Eine kleine Gruppe der Juden sowie eine größere Gruppe Nichtjuden aus dem Freundeskreis der Synagoge glaubten der Botschaft, die Paulus ihnen verkündigte.
- Die Mehrzahl der Juden lehnte jedoch seine Botschaft ab.
Aus der ersten Gruppe entstand die Gemeinde und aus der zweiten Gruppe radikale Verfolger der Gemeinde. Dadurch hatten die gläubig Gewordenen in Thessalonich von Anfang an einen schweren Stand. Aber die junge Gemeinde blieb standhaft. Ihr Glaube sprach sich schnell herum, sodass die Verfolgung genau das Gegenteil bewirkte.
Paulus musste weiterziehen, da die Situation immer gefährlicher wurde (Apostelgeschichte 17,10). Zuerst nach Beröa, anschließend nach Athen und dann nach Korinth. Da er in großer Sorge war über die Gemeinde, sandte er Timotheus von Korinth aus nach Thessalonich. Er sollte nach den Gläubigen sehen und ihm Bericht zu erstatten. Timotheus kam mit erfreulichen Nachrichten zurück (1. Thessalonicher 3,6) und mit Fragen, die sie beschäftigten. Deshalb schrieb Paulus kurz darauf den ersten Brief und wenig später den zweiten Brief an die Thessalonicher.
Beide Briefe lassen sich aufgrund einer Zeitangabe in der Apostelgeschichte auf das Jahr 50 n. Chr. datieren, denn in Apostelgeschichte 18,11-12 wird erwähnt, dass Gallio sein Amt einnahm, nachdem Paulus bereits 18 Monate in Korinth wirkte. Gallio war von Juni 51 bis Juni 52 n. Chr. Prokonsul in Korinth. Da Paulus 49 n. Chr. nach Thessalonich kam, lässt sich errechnen, dass die Gemeinde erst ein Jahr lang bestand. Erstaunlich ist, wie diese Gemeinde sich in so kurzer Zeit entwickelt hatte. Das Geheimnis ihres Glaubenswachstums entdecken wir in diesen beiden Briefen.
In Kapitel 1-3 liegt der Schwerpunkt auf dem persönlichen Rückblick des Apostels, während in den Kapiteln 4-5 der lehrhafte Ausblick auf die Wiederkunft Christi im Mittelpunkt steht.
1. Thessalonicher 1,1-3
In beiden Briefen führt Paulus im Briefkopf Timotheus und Silvanus (d. h. Silas) als Mitabsender auf. Geschrieben hat Paulus die Briefe selbst (vgl. 1. Thessalonicher 2,18; 2. Thessalonicher 3,17), aber er verstand sich als Teil eines Missionsteams. Ohne seine Mitarbeiter wären seine Missionsreisen nicht möglich gewesen.
In dem Dankgebet zu Beginn des Briefes wird deutlich, welche Grundelemente ihr Gemeindeleben bestimmten:
- Das „Werk des Glaubens“: Ein tatkräftiger Glaube, der sich in guten Werken zeigte.
- Die „Bemühungen der Liebe“: Eine aufopfernde Liebe, die keine Mühe scheute.
- Das „Ausharren in der Hoffnung“: Eine unerschütterlich Hoffnung auf das Kommen Jesu.
Glaube, Liebe und Hoffnung bestimmten ihr Gemeindeleben. Das zeigt, dass sie die zentrale Bedeutung des Evangeliums verstanden hatten, denn diese drei Elemente gehören untrennbar zusammen (vgl. Kolosser 1,5; 1. Korinther 13,13; Galater 5,6). Man könnte sie mit einem starken Baum vergleichen: Der Glaube ist die Wurzel, die Liebe der Stamm und die Hoffnung die Krone des Baumes.
Zum Nachdenken:
Woran sind Christen in der Gesellschaft erkennbar? Was macht ihr Leben aus im Unterschied zu Nichtchristen? Dies könnte eine Antwort sein: Glaube, Liebe und Hoffnung - und das alles durch Jesus. Wenn diese Elemente unser Leben bestimmen, bleibt das nicht verborgen.
Frage zum Austausch:
Was könnten wir konkret tun, damit Glaube, Liebe und Hoffnung zur Grundausrichtung in unserer Gemeinde wird?
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
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Die Thessalonicherbriefe sind faszinierend. Wir erleben einen Apostel Paulus, der auffallend emotional wird und eine Lehre, die an kaum einer anderen Stelle im Neuen Testament so detailliert dargelegt wird: Die Lehre von der Wiederkunft Jesu Christi für die Gemeinde. Dieser Plan führt in 13 Tagen durch beide Briefe.
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Wir möchten uns bei Christusgemeinde Nagold für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: christusgemeinde-nagold.de
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