Die Briefe an die ThessalonicherBeispiel

Obwohl Paulus wenig Zeit hatte, das Evangelium in Thessalonich zu verkündigen, geschah dort Großes. Man könnte ohne Übertreibung von einer geistlichen Erweckung sprechen. Wie kam sie zustande? Paulus nennt zwei Faktoren:

1. Der erste Faktor hat mit Paulus selbst zu tun: Der Heilige Geist schenkte ihm Vollmacht und wirkte in großer Kraft. Er öffnete Türen für das Evangelium (Vers 9). Zu Beginn ihrer Missionsreise war das anders. In Asien waren die Türen verschlossen (Apostelgeschichte 16,6-7). Paulus ließ sich von Gottes Geist leiten und zog weiter, bis er offene Türen fand.

2. Der zweite Faktor hat mit den Thessalonichern zu tun: Sie hatten das Wort Gottes mit Freude aufgenommen. Diese vom Geist Gottes gewirkte Freude ließen sie sich durch den Druck von außen nicht nehmen. Aber entscheidend war, dass sie nicht nur das Evangelium gehört und geglaubt haben, sondern umgekehrt sind von ihrem alten Lebensstil. Sie haben Jesus die Herrschaft über ihr Leben eingeräumt durch eine konsequente Abkehr von den Götzen und eine bedingungslose Hinkehr zum lebendigen Gott, um in Zukunft Jesus zu dienen. Überraschend ist eine weitere Konsequenz ihrer Umkehr: Um Jesus zu erwarten, der aus dem Himmel zurückkommen wird. Die Naherwartung der Wiederkunft Jesu gehörte offensichtlich zu ihren Glaubensgrundlagen.

Zum Nachdenken:

Paulus wusste nicht im Voraus, in welcher Stadt es offene Türen gab. Er ließ sich vom Heiligen Geist leiten und betete darum (vgl. Kolosser 4,3). Halten wir im Alltag Ausschau, wo offene Türen sind, um Jesus zu bezeugen? Sind wir offen für Geistesleitung?

Frage zum Austausch:

Was könnte der Grund sein, warum die Erwartung der Wiederkunft Jesu den Thessalonichern von Anfang an so wichtig war?