VATERUNSER intensiv - Teil 3: VersorgungBeispiel
Täglich. Immer wieder.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Start: Lies zuerst die Bibelstellen und werde kurz still, um Gottes Wort auf dich wirken zu lassen. Er spricht durch dieses zu dir. Komme nach einem Gebet zur Andacht zurück.
Wüstenzeiten sind Mangelzeiten. Das erfährt auch das Volk Israel nach dem Auszug aus Ägypten und dem Durchzug durch das Rote Meer (2. Mose 16). Das Volk macht sich Sorgen und murrt und klagt. Es blickt zurück und es blickt auf den Mangel statt zu Gott und zum Himmel. Aber Gott ist gnädig und versorgt das Volk mit Brot und Wachteln.
Der HERR sagte zu Mose: Ich will für euch Brot vom Himmel regnen lassen. Das Volk soll hinausgehen und einsammeln, was es für den Tag braucht. Damit will Ich sie prüfen, ob sie nach Meiner Weisung leben oder nicht. (2. Mose 16,4)
Die Israeliten sollten sich nur so viel nehmen, wie sie für einen Tag brauchten. Gott prüft so, ob sie gehorsam sind und sich an Ihn halten und nach Ihm ausrichten. Versorgung ist immer auch Vertrauensschule. So offenbart sich unsere Abhängigkeit von Gott. Wir wollen so oft schon allem vorsorgen, Versicherungen haben und die Kontrolle über alle Eventualitäten. Aber wir können nicht für alles vorsorgen – erst recht nicht gegen den Willen Gottes. Die Ratschlüsse des Herrn treten immer ein (Sprüche 19,21). Und so konnten auch die Israeliten nicht mehr sammeln als für einen Tag, denn am nächsten Tag war das Gesammelte verdorben (2. Mose 16,20). Machen wir uns nicht auch so oft Sorgen über Dinge, die dann nicht relevant werden?
Und auch Jesus sagt, dass wir uns nur um das sorgen sollen, was der heutige Tag bereithält und bedarf (Matthäus 6,34). Sorgen und Versorgen beziehen sich auf heute, auf das Hier-und-jetzt, auf die Gegenwart. Wir sollen um den heutigen Tag bitten. Das bedeutet auch, dass unser Blick nicht immer weit in die Ferne schweifen soll. Oft machen wir uns schon Sorgen, was vielleicht in Monaten oder Jahren bevorsteht. Jesus lehrt uns einen anderen Blick.
Und das Vaterunser bestätigt diesen Blick: Bitten wir doch um unser tägliches Brot, um unser Brot Tag für Tag! Wenn Gott weiß, was wir bedürfen und alles im Blick hat, dann sollten wir unsere langfristigen Sorgen an Ihn abgeben. Jesus sagt nicht umsonst, dass bereits jeder einzelne Tag seine Schwierigkeiten hat und uns daher genug fordert. Richten wir unseren Blick daher auf das „hier und jetzt“ und auf das, wozu uns Gott heute auffordert. Dann verpassen wir auch keine der Segensgaben, die Gott heute für uns bereithält. Vertrauen wir also das Morgen Gott an und beginnen, für Sein Reich heute zu kämpfen.
Fragen: Welche Zukunftsängste hast du? Wo machst du dir Sorgen über Dinge, die noch in der Zukunft liegen und die du heute nicht beeinflussen kannst?
Gebetsanstoß: Allmächtiger Gott, Du siehst, wo ich Dinge, die in der Zukunft liegen, in die eigenen Hände nehmen will, obwohl sie bei Dir liegen sollten. Herr, ich will Dir mehr vertrauen, dass Du meine Zukunft in den Händen hältst und das bei Dir gut aufgehoben ist. Ich will mehr auf den heutigen Tag schauen und heute bewusst Dir dienen. Du sagst mir die Versorgung für heute zu, ich vertraue Dir und mehr als die heutige Zusage brauche ich nicht.
Wir bekommen nicht nur die Zusage der Versorgung immer wieder geschenkt (Matthäus 6,33), wie sie auch das Volk Israel in der Wüste bekommen hat. Gott denkt in Seiner Versorgung noch weiter. Er berücksichtigt den Sabbat, sodass das Volk am 6. Tag für zwei Tage sammeln darf. Auch wir sind so reichlich versorgt, dass wir den Sabbat (Sonntag) als Ruhetag einhalten können und diesen Tag zur Ehre Gottes widmen. Es braucht nicht unser Tun an diesem Tag, sondern Gott gesteht uns zu, die Ruhe bewusst zu suchen und aufzutanken. Der Sabbat ist heilig.
Wir sehen Gottes Treue und Gerechtigkeit auch darin, dass die Israeliten alle genug hatten, egal, wie wenig oder viel gesammelt haben (2. Mose 16,17-18). Das erinnert uns an die Arbeiter im Weinberg, die alle den gleichen Lohn erhalten, egal wie lange sie im Weinberg arbeiten (Matthäus 20,1-16). Hier erkennen wir, dass wir uns die Gnade wie Versorgung Gottes nicht erarbeiten und verdienen können. Sie ist ein Geschenk. Gott will für uns Gutes und wünscht sich, dass unser Leben gelingt und wir in Ordnung und Frieden leben (Jeremia 29,11).
In Allem erkennen wir Gottes Treue. Gott selbst ist unendlich treu (5. Mose 7,9; Römer 15,4; 2. Thessalonicher 3,3). Treue bedeutet auch das Vertrauen auf Gott auf unbestimmte Zeit. Gott fordert von uns solche Treue ein wie auch Vertrauen, das erkennen wir schon bei der Versorgung des Volks Israel in der Wüste (was die Israeliten nicht immer hatten, sonst hätten sie nicht mehr oder am Sabbat gesammelt – aber da finden wir uns wahrscheinlich wieder). Das, was Gott begonnen hat, das vollendet Er auch (Philipper 1,6; Hebräer 10,23), denn bei Gott ist nichts unmöglich (Lukas 1,37). Es ist daher Geduld gefragt. Wir müssen Warten auf das Wirken Gottes. Dazu gibt der Geist die Kraft. All das geschieht, damit wir Standhaftigkeit und Hoffnung haben und darin wachsen (Römer 5,3-4).
Bete das VATERUNSER (Matthäus 6,9-13) bewusst und mache es heute zu deinem Gebet.
Danke für die Treue und Ausdauer, dass du diesen Leseplan abgeschlossen hast. Wir freuen uns über Feedback (gebet@lkg-leipzig.de). Empfiehl die Lesepläne gern weiter. Wir wünschen dir Gottes Segen für den weiteren Weg mit Gott und Wachstum im Glauben. Sei ein Ermutiger und Leuchtfeuer.
Deine LKG Leipzig
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
Jesus hat uns ein Gebet gegeben, damit wir nicht gedankenlos beten. Und doch sagen wir das VATERUNSER auswendig auf und sind uns seiner Tiefe und Wahrheit gar nicht bewusst. Dieser Leseplan beschäftigt sich mit dem dritten Teil des Vaterunser (Matthäus 6,11). Stelle dich deinen Sorgen und erlebe Gottes Versorgung. Er gibt uns täglich, was wir brauchen. Komme falschen Appetiten auf die Schliche und schmecke das Brot des Lebens.
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Wir möchten uns bei LKG Leipzig für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: lkg-leipzig.de