VATERUNSER intensiv - Teil 3: VersorgungBeispiel

VATERUNSER intensiv - Teil 3: Versorgung

Tag 1 von 7

Mangel und Sorgen

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Start: Lies zuerst die Bibelstellen und werde kurz still, um Gottes Wort auf dich wirken zu lassen. Er spricht durch dieses zu dir. Komme nach einem Gebet zur Andacht zurück.

Wir Menschen sind Mangelwesen und Sorgenkinder. Dabei sagt Jesus, dass wir uns keine Sorgen machen sollen (Matthäus 6,25-34), schließlich kann man mit Sorgen sein Leben nicht verlängern. Wenn wir Ängste, Sorgen und Mangel haben, sollen wir zu Gott ins Gebet gehen.

Frage: Wo hast du große und kleine Sorgen und wo hast du Mangel? Schreibe sie auf. Bete!

Reflexion: Handelt es sich um tatsächliche Sorgen oder um unerfüllte (entbehrliche) Wünsche?

In unserer Zeit schauen wir vor allem auf Finanzielles (und das ist weit mehr als eine Sorge um die Grundbedürfnisse – wir als reiches Land sind stark geprägt von Existenz- und Verlustangst). Die Sorge um das tägliche Brot steht auf der einen Seite, die Sorge über den Erhalt des Wohlstands auf der anderen. Auch die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche und die Kriege in der Welt bereiten uns Sorgen. Hinzu kommen Identitätssorgen, Depressionen und so weiter.

Der Blick auf die Sorgen ist vergleichbar mit den Dornen auf dem Acker (Matthäus 13,22): Sie ersticken das Wort Gottes, das zu uns kommt. Sie vernebeln uns den Kopf und lassen uns Gottes liebevollen Blick und Seine Nähe nicht mehr suchen. Dabei will Er uns mit Barmherzigkeit begegnen. Sorgen machen uns passiv, sie lähmen uns. Wir ziehen uns zurück.

Macht euch keine Sorgen. Im Gegenteil: Wendet euch in jeder Lage an Gott. Tragt Ihm eure Anliegen vor in Gebeten und Fürbitten und voller Dankbarkeit (Philipper 4,6).

Jesus möchte, dass wir aktive und lebendige Nachfolger sind. Und Jesus möchte Beziehung zu uns leben. Wenn uns Sorgen überkommen, ist die Nähe zu Gott unverzichtbar (Sprüche 12,25). Sorgen sind eine Frage der Blickrichtung! Sorgen drücken uns nieder und sind ein Kreisen um uns selbst. Sie vertiefen den (vermeintlichen) Mangel oder die Unkontrollierbarkeit in einer Gedankenspirale. Sorgenvolle Blicke sind Blicke, die sich verlieren und ohne Halt sind. Sorgen sind Versuchungen. Sorgen sind Gedanken, die Jesus aus dem Blick verloren haben!

Zuspruch: Wir sollen uns keine Sorgen machen (Matthäus 6,31) und keine Angst haben (Apostelgeschichte 18,9). Gott hat einen Plan für uns (Prediger 3,11). Wir können uns auf Gott verlassen, Er hat es sicher in Seiner Hand und Er beweist uns Seine Liebe (Römer 5,8). Die Liebe ist geduldig (1. Korinther 13,4) und so sind wir zur Geduld aufgerufen, denn Geduld vertieft den Glauben (Römer 5,4). Unsere Hoffnung auf Gott gibt uns Kraft (Jesaja 40,31) und Er stattet uns mit Kraft und Seinem Geist aus (Philipper 4,13). Wer sollte gegen dich sein (Römer 8,31)?

Es ist wichtig, dass wir uns von der Illusion befreien, dass die Wege mit Jesus einfach sind und dass uns keine Wüsten- und Leidenszeiten bevorstehen. Im Gegenteil: Wer Jesus nachfolgt, der muss viel erleiden (2. Timotheus 3,12). Wege mit Jesus bieten daher viel Grund, sich Sorgen zu machen. Paulus zählt einmal auf, was er auf seinem Weg der Verkündigung des Evangeliums durchmachen musste: Schläge, Schiffbruch, Überfälle, Gefängnis, Hunger und Durst (2. Korinther 11,24-27). Seine Sorge galt dabei nicht sich selbst, sondern der Gemeinde (Vers 28)! In allen Entbehrungen und in seiner Unzulänglichkeit hingegen, ist er Gott begegnet. In seiner Schwäche ist Gott stark (2. Korinther 12,9)! In Mangel und Schwäche kann sich Jesus zeigen.

In Matthäus 6,25 werden wir dazu aufgefordert, uns um Essen und Kleidung keine Sorgen zu machen. Wir sollen uns nicht um unsere Grundbedürfnisse sorgen! Gott wird uns unser Leben erhalten oder Er beruft uns von dieser Welt ab. Auch der reiche Kornbauer musste sterben, auch wenn er noch für seine vielen Vorräte eine neue Scheune bauen wollte (Lukas 12,25-31). Wir sehen, dass unser Leben wie das aller Seiner Geschöpfe in Gottes Hand liegt. Daher sorgen sich auch nicht die Vögel, weil sie sich vom Vater versorgt wissen (Matthäus 6,26).

Sorgen und Vertrauen stellen ein Gegensatzpaar dar. Mangel kann eine Probe unseres Vertrauens sein (1. Korinther 10,13). Wir trauen Gott oft (viel zu) wenig zu – sind kleingläubig (Matthäus 6,30). Aber Gott hat die Macht, unendlich viel mehr zu tun, als ich erbitten könnte (Epheser 3,20). Das bringt Jesus auf den Punkt, indem Er sagt, dass Gott sogar die Vögel versorgt, obwohl diese nicht säen und ernten (Matthäus 6,26). Umso mehr ist uns Gott ein liebender und versorgender Vater (Matthäus 6,32; Lukas 11,11-13). Und Er hat uns nach Seinem Ebenbild geschaffen und sieht uns als so wertvoll an, dass Jesus sich für uns hingeben hat. Wenn Gott die Tiere versorgt, wieviel mehr dann uns als Seine geliebten Kinder!

Mangelzeiten sind immer auch Zeiten, in denen wir Gott als Versorger kennenlernen können (dazu mehr am morgigen Tag). Mangelzeiten dürfen wir als Zeiten des geistlichen Wachstums schätzen lernen. Und es sind Zeiten, in denen Gott unser Vertrauen wie einen Muskel trainiert und unser Glauben unter Beweis gestellt wird (vgl. 1. Petrus 1,7).

Gebetsanstoß: Herr Jesus, ich will Dir vertrauen und mit meinen Sorgen XY vor das Kreuz kommen. Du hast zugesagt, dass ich meine Sorgen zu Dir bringen kann und dass Du für mich sorgst (1. Petrus 5,7). Darauf vertraue ich. Ich lege nun alles bei Dir ab, befehle es in Deine starken Hände und danke Dir für deinen Gang ans Kreuz.

Bete das VATERUNSER (Matthäus 6,9-13) bewusst und mache es heute zu deinem Gebet.

Die Heilige Schrift

Tag 2

Über diesen Leseplan

VATERUNSER intensiv - Teil 3: Versorgung

Jesus hat uns ein Gebet gegeben, damit wir nicht gedankenlos beten. Und doch sagen wir das VATERUNSER auswendig auf und sind uns seiner Tiefe und Wahrheit gar nicht bewusst. Dieser Leseplan beschäftigt sich mit dem dritten Teil des Vaterunser (Matthäus 6,11). Stelle dich deinen Sorgen und erlebe Gottes Versorgung. Er gibt uns täglich, was wir brauchen. Komme falschen Appetiten auf die Schliche und schmecke das Brot des Lebens.

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Wir möchten uns bei LKG Leipzig für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: lkg-leipzig.de