Tiefgänger ApostelgeschichteBeispiel

● Bereits zum fünften Mal hat Paulus Gelegenheit, sich zu verteidigen. Jetzt steht er vor Herodes Agrippa II. Der hatte das Recht, den Hohepriester einzusetzen und die Aufsicht über den Tempel zu führen. Er war damit quasi das religiöse Oberhaupt der Juden. Für Paulus bot sich die Gelegenheit, diesem „führenden Juden“ seinen Fall darzulegen. In seinem Lebenszeugnis schildert er drei entscheidende Phasen:

--> Als gesetzestreuer Pharisäer, der als solcher in Jerusalem bekannt ist. Entsprechend der Lehre der Pharisäer glaubt er an die Auferstehung von den Toten. Sein Argument: Warum sollte er wegen dieser Hoffnung verklagt werden?

--> Als fanatischer Verfolger, der den Namen Jesus Christus auslöschen wollte. Jetzt bezeichnet er die Christen als Heilige und bedauert, dass er als Bevollmächtigter des Hohepriesters die Christen verfolgt hat. Er habe dafür gesorgt, dass vielen Jesusnachfolgern die Todesstrafe drohte und sie sich deshalb von Jesus losgesagt und Jesus sogar gelästert hätten.

--> Als Diener und Zeuge des Messias Jesus. In der Begegnung mit dem auferstandenen Jesus hat Paulus das Wunder der Bekehrung erlebt. Der Verfolger der Christen wird Mitarbeiter von Jesus.

● Nachdem Lukas das einschneidende Ereignis der Bekehrung des Paulus in Apostelgeschichte 9 schildert, scheint es für ihn von größter Wichtigkeit zu sein, die Verteidigungsreden des Paulus, in denen der Apostel dasselbe Ereignis aus seiner Sicht schildert (Apostelgeschichte 22 und 26), ebenfalls in seine Apostelgeschichte aufzunehmen.

Zum Weiterdenken: Was halten Sie von dem Vorschlag, Ihr Lebens- und Glaubenszeugnis aufzuschreiben und davon bei passender Gelegenheit gegenüber Freunden, Nachbarn, Arbeitskollegen Gebrauch zu machen? Ganz im Sinne von 1. Petrus 3,15. Das persönliche Zeugnis hat überzeugende, missionarische Kraft.