Tiefgänger ApostelgeschichteBeispiel

● Herodes Agrippa II. war der Sohn von Herodes Agrippa I., der den Apostel Jakobus (Bruder von Johannes) hinrichten ließ (Apostelgeschichte 12). Er lebte mit seiner Schwester Berenike, die mehrere Ehen und Affären hinter sich hatte, in einem inzestuösen Verhältnis.
● Beide machten ihren Antrittsbesuch bei Festus. Der Angeklagte, Paulus, war anscheinend so interessant für Festus, dass er seinem Besuch von diesem außergewöhnlichen Fall erzählt. Das Interesse von Agrippa ist geweckt und so kommt es am nächsten Tag zur Begegnung zwischen Paulus, Agrippa, Berenike, Festus und anderen privilegierten Männern.
● Die Vorstellung von Paulus übernimmt der römische Prokurator höchstpersönlich. Was er sagt, ist von außerordentlicher Bedeutung, auch für den Prozess, der später in Rom stattfinden wird. Festus sucht Rat bei Agrippa, denn er „findet keine Schuld an Paulus“. Warum soll er aber einen Unschuldigen der Gerichtsbarkeit in Rom überstellen?! Das ist absurd. Vorschnell hatte er Paulus zugestimmt, dass nun das kaiserliche Gericht in Rom seinen Fall übernehmen soll. Oder war er vielleicht sogar froh, dass sich Paulus auf den Kaiser in Rom berufen hatte? So bietet sich die Gelegenheit, auf elegante Weise und rechtlich korrekt, den Unschuldigen der Jerusalemer Behörde zu entziehen und gleichzeitig den Fall weiterzureichen. Festus ist dann seine Verantwortung los. Allerdings benötigt er eine überzeugende Anklageschrift.
● Was er nicht wissen kann: Jesus, der Herr der Welt, führt Regie. Er wird Paulus nach Rom bringen, wie Er es Seinem Apostel zugesagt hat. Und Paulus wird in der Welthauptstadt als Gefangener in großer Freiheit das Evangelium verkündigen.

Zum Weiterdenken: Glauben Sie, dass Gott einen guten Plan für Ihr Leben hat? Und hilft Ihnen dieser Glaube, auch schwere Lebenswege anzunehmen?