Tiefgänger ApostelgeschichteBeispiel

Auf die ständige Ausbreitung des Evangeliums folgt jetzt eine erneute Verfolgung, nun der Leiter der Urgemeinde. Wer heute biblisch orientiert leben oder Gemeinde bauen will, sollte mit Widerstand von innerhalb und außerhalb der Kirche rechnen.

● Herodes Agrippa I., durch Kaiser Claudius, seinen ehemaligen Mitschüler, König über ganz Judäa und unbeliebt bei den Juden, sucht deren Gunst, indem er die missliebigen Führer der Jesusbewegung beseitigen will. Er lässt den Jünger Jakobus enthaupten (vgl. Markus 10,38f) und Petrus ins Gefängnis werfen (für einen Schauprozess nach dem Fest).
● Es bleibt Gottes Geheimnis,warum der eine Nachfolger Jesu getötet und der andere gerettet wird – das darf die Freude über heutige Berichte wunderbarer Bewahrung nicht beeinträchtigen.
● Es ist für alle Zeiten vorbildlich, dass die Gemeinde „inständig“, „ohne Aufhören“ für Petrus und seine Befreiung betet. Und es ist typisch, dass sie es dann doch (oft) nicht glauben kann, wenn tatsächlich ein Wunder geschieht (vgl. V 5 mit V 15).
● Petrus selbst ist bei der Befreiungsaktion wie benommen, meint, dass sie nur ein Traumgesicht sei. Dass der Zweifel bei ihm und der Gemeinde erst durch die Wirklichkeit überwunden werden muss, spricht gegen die manchmal vertretene These, dass Wunder nur für den Glauben erkennbar seien. „Engel“ hat hier nicht die Bedeutung (menschlicher) „Bote“, wie der häufige Hinweis des Lukas auf übernatürliche Engelwesen und das Aufleuchten des Lichtes zeigt.
● Petrus geht zu dem großen Haus der Maria, der Mutter des Johannes Markus. Die Freude der Magd hebt sich von dem Unglauben der Gemeinde ab, die sie erst für „verrückt“ hält, dann eher an einen himmlischen Doppelgänger glaubt.
● Dass Petrus sich nun „an einen anderen Ort“ begibt, ist Teil der göttlichen Befreiung. Jakobus, der Bruder Jesu, erscheint schon als sein Nachfolger in der Leitung der Jerusalemer Gemeinde.