Tiefgänger ApostelgeschichteBeispiel

● Anders als die Bekehrung des Äthiopiers haben die Ereignisse im Hause des Kornelius grundlegende Bedeutung: „dass auch die Heiden das Wort Gottes angenommen haben“. Nicht dagegen, aber gegen die Tischgemeinschaft mit den Heiden richtete sich der Vorwurf derer, „die an der Beschneidung festhielten“.

● Petrus bügelt das Problem nicht einfach mit seiner apostolischen Autorität nieder, sondern will durch den Bericht von Gottes eindeutiger Führung überzeugen. Dieser ist nicht einfach Wiederholung von Kap. 10: Petrus ändert die Reihenfolge, weil er aus seiner Perspektive berichtet. Eine zentrale Rolle spielt die erstaunliche Vorbereitung durch eine doppelte Offenbarung, wie schon bei der Begegnung des Saulus mit Hananias (Apostelgeschichte 9,10ff). Petrus und Kornelius haben unabhängig voneinander eine Erscheinung. Diese synchrone Vorbereitung mit göttlichem „Timing“ sahen wir schon in Apostelgeschichte 8, wie Philippus gerade dann zu dem Äthiopier geführt wird, als dieser Jesaja 53 laut liest.

Zum Weiterdenken: Wo haben Sie solche göttliche Führung erlebt und wofür wollen Sie sie in Ihrem Leben erwarten?

● Vers 16f: Die Erinnerung an das Jesuswort zeigt, dass die „Taufe mit dem Heiligen Geist“ mit der Bekehrung geschieht und nicht ein zweites Ereignis ist. Es gibt aber (Neu-)Erfüllungen mit dem Geist (vgl. Apostelgeschichte 4,31). „Zum Glauben kommen“ (V 17) und (Gabe der) „Umkehr“ (V 18) sind identisch, wie die parallelen Ausdrücke zeigen.

● Das zweifache „hindern, verbieten“ im Blick auf die Taufe in Apostelgeschichte 10,47; 11,17 erinnert an die Frage des Äthiopiers in Apostelgeschichte 8,36. Die Geistesgabe ist eine Entscheidung Gottes, „gegen die kein Mensch ein Veto einlegen kann“ (K. Haacker).

● Auch wenn heute Menschen aus der Nähe oder anderen Kulturen und Religionen unübersehbar zu Jesus umkehren, sind Staunen und Lob(lieder) statt Bedenken angesagt.