Tiefgänger ApostelgeschichteBeispiel

● Lukas erzählt uns hier, wie Gott zeitgleich, unabhängig und übereinstimmend zu verschiedenen Menschen spricht und sie so zueinander leitet: Nachdem Jesus Paulus erschienen ist, zeigt Er Sich Hananias in einer Vision und berichtet davon, dass Paulus wiederum in einer Schau einen Mann Hananias gesehen habe. Was an Pfingsten begann (Apostelgeschichte 2,17) sehen wir hier in Wirkung: Gott spricht auf unterschiedliche Weise zu Seinen Kindern. Die Berufung des Paulus zum Heidenapostel wird so nachdrücklich und exklusiv Gottes Eingreifen zugeschrieben.

● Die Doppelvision zeigt: Gott regiert das Geschehen. Der Beitrag des Hananias zum Fortgang des Geschehens wäre nicht notwendig gewesen. Gott aber entscheidet Sich wie durch die ganze Apostelgeschichte hindurch dafür, Seinen Plan in Zusammenarbeit mit Seinen Nachfolgern zu verwirklichen. Das begrenzt sich auch nicht auf die Apostel, hier ist es ein bis dahin unbekannter Jünger, der die Berufung des Paulus bestätigt.

● Die Reaktion des Hananias unterscheidet sich von der des Paulus im vorangehenden Kapitel. Hananias erkennt Jesus unmittelbar, reagiert mit der Haltung eines rechtgläubigen Menschen: „Hier bin ich, Herr“ (so auch Jesaja 6,8). Bevor er dem dann folgenden Auftrag Folge leistet, hat er jedoch einen verständlichen Einwand. Der Herr geht auf den Protest des Hananias ein und zeigt ihm auf, dass Paulus jetzt ein „auserwähltes Werkzeug“ ist, um Seinen Namen in aller Welt zu verkündigen (Vers 15). So kann Hananias seine Ablehnung des bis dahin verhassten Christenverfolgers überwinden und ihn unvoreingenommen als „lieben Bruder Saul“ (Vers 17) ansprechen.

Zum Weiterdenken: Kennen Sie eine Erfahrung aus Ihrem eigenen Leben, bei der Ihnen Gott geholfen hat, einen Menschen in völlig neuem Licht zu sehen und Ihre Voreingenommenheit zu überwinden?