Tiefgänger ApostelgeschichteBeispiel

● Lukas beschreibt Saulus hier als mordlustigen Gegner der Nachfolger Jesu. Er ist uns bereits als Zuschauer bei der Steinigung von Stephanus bekannt (Apostelgeschichte 8,1). Dieses mörderische Programm der Christenverfolgung vertritt Saulus jetzt mit Vehemenz.

● Nachfolger Jesu werden hier noch nicht „Christen“ genannt, diese Bezeichnung gab es erst später (Apostelgeschichte 11,26). Hier werden sie als „Anhänger des Weges“ bezeichnet.

Zum Weiterdenken: Wie sehen Sie sich als Christ bzw. Christin? Sind Sie unterwegs in der Nachfolge Jesu? Oder beschränkt sich Ihr Glaube darauf, christliche „Standpunkte“ zu vertreten?

● Gott erweist Sich als stärker als die gemeinsten menschlichen Pläne. Er erscheint Saulus und verändert damit radikal sein Leben. Lukas zieht hier alle „Register“, um seinen Lesern das Geschehen als Theophanie (d. h. Gotteserscheinung) vor Augen zu führen: Der auferstandene Herr erscheint tatsächlich und spricht Saulus persönlich an. Paulus wird sich aufgrund dieser Erfahrung später als „unzeitige Geburt“ bezeichnen, weil Jesus ihm als Letztem der Apostel nach Seiner Auferstehung erschienen ist (1. Korinther 15,8). Im weiteren Verlauf der Apostelgeschichte erscheint Jesus dem Paulus mehrmals in einer Vision oder einem Traum (z. B. Apostelgeschichte 9,12; 18,9f; 23,11), was aber von einer Theophanie zu unterscheiden ist, weil dabei z. B. die dramatischen Begleitumstände fehlen.

● Saulus erkennt als gelehrter Jude, dass er den „Herrn“ vor sich hat – erkennt aber Jesus nicht und fragt nach. Jesus beschreibt Sich selbst als den, den Saulus verfolgt. Er identifiziert Sich so mit Seinen Nachfolgern und sagt damit: Was du einem Meiner Nachfolger antust, das tust du Mir persönlich an.

● Mit dem Eingreifen Gottes legt er den Grundstein für die erstaunliche Ausbreitung des christlichen Glaubens im gesamten Römischen Reich.