Tiefgänger ApostelgeschichteBeispiel

● Wo wohnt Gott als Ort Seiner Anbetung? In der „Mischkan“, der „Stiftshütte; das Zelt der Begegnung, des Zeugnisses.“ Der Bau war von Gott angeordnet (2. Mose 26).

● Stephanus greift die Skepsis gegenüber dem Tempelbau, die auch in Teilen der Prophetie deutlich war, auf (Jesaja 66,1). Wie groß ist Gott? Der Himmel ist für uns unendlich und doch „nur“ Gottes Thron. Die Erde, für uns der Mittelpunkt des menschlichen Lebens, ist „nur“ der Schemel Seiner Füße. Welches Haus können Menschen überhaupt für Gott bauen? Selbst Salomo stellt diese Frage in seinem Tempelweihgebet (1. Könige 8,27). Es ist unmöglich, den unendlichen Gott auf ein irdisches Gebäude zu beschränken. Wenn man das macht, zieht man Gott auf unsere menschliche Ebene herab.

● Das „hartnäckige Volk.“ Der „harte Nacken“ – der Mensch ist nicht bereit, sich vor Gott zu beugen. Das AT spricht mehrfach vom „unbeschnittenen Herz“ (z. B. 3. Mose 26,41). Man ist nicht bereit, auf Gott zu hören und verweigert Ihm den Gehorsam. Mit dem Ohr hört man, was Gott sagt und mit dem Herzen entscheidet man, den Willen Gottes zu tun. Herz und Ohr gehören deshalb zusammen (Sprüche 2,2).

● Stephanus verbindet seine Kultkritik mit einer Kritik an der Verfolgung der Propheten. An entscheidenden Punkten in der Heilsgeschichte wurden sie, die den Finger in die Wunde legten, abgelehnt. Je mehr sie von Gott und Seinem Anspruch auf Anbetung und Gehorsam predigten, desto brutaler wurden sie verfolgt.

● Am Ende seiner langen Rede wirft Stephanus seinen Verfolgern vor, dass sie – so wie ihre Väter die Propheten verfolgt und getötet haben – nun auch dem Heiligen Geist widerstreben und das Gesetz übertreten. Es sind harte Worte, die ins Schwarze treffen.

Zum Weiterdenken: Gibt es für Sie Orte, an denen Sie sich Gott besonders nahe fühlen?