Tiefgänger ApostelgeschichteBeispiel

● Die neue Jesus-Bewegung bringt im Judentum manches durcheinander: Als Erste reagieren die Würdenträger aus der Partei der Sadduzäer. Ihnen waren die Jesus-Anhänger besonders ein Dorn im Auge, ließen sie doch in ihrem Glauben nur die 5 Bücher Mose gelten. Das Wirken von Gottes Geist durch Propheten, aber auch Engel, Wunder, ein Leben nach dem Tod kamen für sie nicht infrage. Die Konsequenz war: Gott wurde zum bestaunten Museumsstück – eine durchaus aktuelle Gefahr! Dafür beherrschten sie politisch-religiöse Machtspiele perfekt. Das Ergebnis: Man musste die Jesus-Bewegung mit aller Macht unterdrücken. Also wurden Petrus und Johannes erst mal inhaftiert.

● Verse 21b-24: Der Mensch plant und denkt, aber Gott hat schon längst anders gelenkt! Gegen alle Vernunft begeben sich die Jünger nach ihrer wunderbaren Befreiung nicht dahin, wo sie sicher sind. Sie tun, was der Engel ihnen gesagt hat, gehen wie in den Tagen zuvor in den Tempel und sagen dem Volk noch einmal „alle Worte dieses Lebens“, d. h. die Gute Nachricht von Jesus (Verse 20f.28).

● Vor dem Hohen Rat müssen sie sich verantworten. Petrus ist wieder Wortführer:

--> Auf Gott zu hören und zu tun, was ER will, ist wichtiger als auf Menschen zu hören (Vers 29).

Zum Weiterdenken: Die Loyalität gegenüber dem Staat und seinen Gesetzen, die Paulus in Römer 13 betont, findet ihre Grenze da, wo Gottes Gebote außer Kraft gesetzt werden. Wo sehen Sie sich heute zum Widerspruch bzw. Ungehorsam herausgefordert?

--> Menschlicher Irrtum bzw. Schuld können Gottes souveränes Handeln nicht verhindern (Vers 30f).

--> Das persönliche Bekenntnis, das auch eigene leidvolle Konsequenzen bereitwillig in Kauf nimmt, gehört dazu. „Zeuge“ heißt auf griechisch „martys“ = „Märtyrer“ (Vers 32). Es beeindruckt oft mehr als theologische Argumente.