VATERUNSER intensiv - Teil 2: Gottes Wille und ReichBeispiel

VATERUNSER intensiv - Teil 2: Gottes Wille und Reich

Tag 9 von 12

Demütiges Herz

Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden.

Start: Lies zuerst die Bibelstellen und werde kurz still, um Gottes Wort auf dich wirken zu lassen. Er spricht durch dieses zu dir. Komme nach einem Gebet zur Andacht zurück.

Man sieht, dass Jesus mit den Menschen Geschichte schreibt und die bewegt, bei denen „nicht alles richtig läuft“. Nicht umsonst beschweren sich die Pharisäer, dass Jesus Sich mit den Zöllnern und Sündern abgibt. Sie sind stolz und schauen auf andere herab. Sie waren sogar stolz auf ihre Überheblichkeit - wir sollen es nicht sein (Jakobus 4,15).

Das sehen wir beim Gebet des Pharisäers und des Zöllners im Tempel (Lukas 18,9 ff.). Die sündigen Menschen machen vielleicht nicht alles richtig, aber sie sind sich ihrer Sünden häufig bewusst. Jesus sagt sogar, dass die, denen viel vergeben wurde, mehr lieben (Lukas 7,47). Seien wir uns also unserer Sündhaftigkeit bewusst und nicht überheblich. Denn wer von sich meint, dass er ohne Sünde ist, der betrügt sich selbst (1. Johannes 1,8). Wir sollen nicht arrogant sein! Wir sollen Stolz sogar hassen (Sprüche 8,13).

Die stolzen Menschen aber sind ebenso Sünder, nur dass sie es nicht sehen und sich für besser halten. Ein solcher Mensch wird nicht umkehren. Jesus kommt daher zu denen, die Umkehr wirklich brauchen, aber auch dazu im Herzen bereit sind. Die Kranken brauchen den Arzt und die Sünder die Buße, sagt Jesus (Lukas 5,31-32).

Impuls: Werde ruhig vor dem Kreuz und werde dir der Schuld bewusst, die du heute auf dich geladen hast: Wie bist du anderen begegnet? Wem hast du Unrecht getan? Wo sind Götzen? Bringe sie!

Demut bedeutet, sich gerade nicht auf seinen eigenen Verstand zu verlassen, sondern Gottes Macht, Autorität und Allwissenheit für die eigenen Wege anzuerkennen (Sprüche 3,5-6). Ein demütiges Herz erkennt, dass die Beziehung zu Gott das ist, was im Leben zählt und erfüllt.

Gott will nicht, dass wir es allein versuchen, sondern wir sollen gerade auf Ihn vertrauen: Es braucht ein demütiges Herz, um zu erkennen, dass wir selbst nicht die Kraft haben, für Gott aber nichts unmöglich ist. Demut bedeutet, sich gerade von Gott abhängig zu machen.

Demut bedeutet, den Blick auf Gott und den Nächsten zu richten und vor allem Gott, aber auch deine Mitmenschen höher zu schätzen (Philipper 2,3), d. h. dem Selbstbezug entfliehen und andere lieben. So entwickeln wir eine Mentalität der Demut, aber auch des Dienens.

Gebetsanstoß: Vater, ich habe alles von Dir bekommen und verdanke Dir alles, was ich an Gaben und Segen habe! Ich erkenne ein Stück Deines Plans in meinem Sein. Ich musste fallen und am Boden sein, damit Du mich aufrichten konntest. Schenke mir Zufriedenheit und Frieden. Ich will dankbar sein auch für Leid und nicht hochmütig werden, sondern auf Dich schauen.

Er fordert von euch nichts anderes, als dass ihr euch an das Recht haltet, liebevoll und barmherzig miteinander umgeht und demütig vor Gott euer Leben führt. (Micha 6,8)

Wir sollen demütig vor Gott sein und gerade nicht stolz und überheblich (1. Korinther 10,12), weil wir bestimmte Gebote halten oder Liebe üben. Wir können das ewige Leben nicht durch eigene Werke erreichen - es ist allein ein Geschenk aus Gnade (Epheser 2,8-9).

Da wir den Lohn, den Segen und das Ewige Leben bei Gott nicht erarbeiten und maximieren können (siehe die Arbeiter im Weinberg), sondern es allein auf unsere Beziehung und unser Vertrauen ankommt (allein der Glauben rettet), ist ein demütiges Herz extrem wichtig!

Demütigt euch nun unter die mächtige Hand Gottes, damit Er euch erhöht zur rechten Zeit. (1. Petrus 5,6)

Und es ist wichtig, unser Herz immer wieder zu prüfen (2. Korinther 13,5). Denn wenn wir nicht demütig vor Gott sind, erhöhen wir uns selbst. Wer sich aber erhöht, der wird erniedrigt werden (Matthäus 23,12). Denn niemand von uns soll am Ende vor Jesus stehen und zwar gute Taten vollbracht und Liebe geübt haben, aber doch nicht von Jesus gekannt werden und selbst Ihn nicht wirklich kennen (Matthäus 7,22‑23). Denn so verspielen wir das Reich Gottes.

Gottes Wege und Prioritäten sind nicht nur anders als unsere: Jesus wurde als leidender Gottesknecht (siehe Jesaja 53) und als Opferlamm, nicht als der Sohn Gottes von der Welt angenommen, sondern ans Kreuz geschlagen. So oft sehen und erkennen wir die Wege Gottes nicht, wo wir doch Ohren und Augen haben. Wir sind so sehr häufig blind und taub. Wenn wir uns aber unserer Unzulänglichkeit bewusst sind, so werden wir nicht stolz vor Gott (1. Korinther 1,28‑29). Dann geben wir Gott die Möglichkeit, trotz unserer Schwäche in uns stark zu sein.

Impuls: Wenn wir unser Leben, unser Denken und Fühlen, unsere Entscheidungen und wie wir anderen begegnen nach den drei Kriterien ausrichten, die wir bei Micha finden (gehorsam sein, Liebe üben und demütig sein) und uns reflektieren, so können wir entscheidende Schritte in die Richtung machen, ein Mensch nach Gottes Herz zu werden. Knie dich rein!

Weiterführender Impuls: Willst du einen Helden der Demut kennenlernen, lies Lukas 7,1-10!

Bete das VATERUNSER (Matthäus 6,9-13) bewusst und mache es heute zu deinem Gebet.

Tag 8Tag 10

Über diesen Leseplan

VATERUNSER intensiv - Teil 2: Gottes Wille und Reich

Jesus hat uns ein Gebet gegeben, damit wir nicht gedankenlos beten. Und doch sagen wir das VATERUNSER auswendig auf und sind uns seiner Tiefe und Wahrheit gar nicht bewusst. Dieser Leseplan beschäftigt sich mit dem zweiten Teil des Vaterunser (Matthäus 6,10). Nähere dich dem Willen und dem Reich Gottes und deinem Bürgerrecht im Himmelreich. Ordne dich dem HERRN gehorsam unter und richte dich nach Seinem Willen aus.

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Wir möchten uns bei LKG Leipzig für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: https://lkg-leipzig.de