VATERUNSER intensiv - Teil 2: Gottes Wille und ReichBeispiel
Gehorsam!
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden.
Start: Lies zuerst die Bibelstellen und werde kurz still, um Gottes Wort auf dich wirken zu lassen. Er spricht durch dieses zu dir. Komme nach einem Gebet zur Andacht zurück.
Ist es nicht autoritär und anmaßend von Gott, Gehorsam von uns einzufordern?
Nein, das ist es ganz und gar nicht! Es ist vielmehr ein Weg zur Freiheit und zum Leben.
Wir haben einen liebenden Gott, keinen unterdrückenden und tyrannischen Gott! Gott kann zwar zornig sein, aber Er ist vor allem treu (1. Könige 8,23). Daher sollen auch wir treu sein.
Fragen: Welche Gedanken und Ängste kommen dir, wenn du über Gehorsam nachdenkst? Hat Gehorsam für dich eine limitierende und einschränkende Komponente oder spürst du Freiheit?
Gottes Wille für uns ist es, dass wir gehorsam sind (1. Petrus 1,2). Gott fordert Gehorsam von uns ein, weil Er uns Ordnung in unser Leben geben und fortwährend Schutz zukommen lassen will. Dabei bevormundet Er uns nicht. Aber Gehorsam ist eine Voraussetzung für Segen auf unseren Wegen (5. Mose 11,26-28). Gehorsam ist damit etwas Positives und Heilsames, ein Erfolgsrezept. Alle, die Jesus gehorsam sind, werden Rettung erfahren (Hebräer 5,9).
Gehorsam zu leben bedeutet, dass Gott in unserem Leben regiert. Damit zeigt man gleichzeitig Unterordnung und Verbindlichkeit gegenüber dem Gott der Ordnung und dem König der Welt (Johannes 6,38). Gehorsam sollen wir auch unseren Eltern gegenüber sein (Kolosser 3,20). Auch Jesus war Maria und Josef gegenüber gehorsam (Lukas 2,51), aber besonders Seinem Vater im Himmel (Matthäus 26,39.42; Philipper 2,8: Hingabe bis zum Tod).
Es ist eine Entscheidung, gehorsam zu sein: die Entscheidung, ob man sich der Sünde (dem Fleisch) oder aber Gott verpflichtet und sich an diese oder den Herrn bindet (Römer 6,16; 1. Petrus 4,2). Gott möchte, dass wir Seinen Willen suchen und tun und Ihm auch im Leid folgen (1. Petrus 4,19). Wenn alles gut läuft, wir Gottes Willen für unsere Situation verstehen und annehmen können und es gerade „einfach(er)“ ist, dann ist gehorsam zu sein leichter. Wenn wir aber auf die Probe gestellt und versucht werden, durch Schmerz und Leid gehen und Opfer bringen müssen, dann ist es eine Herausforderung, gehorsam zu leben. Wenn man Gott in Seiner Souveränität und Seinem umfassend nicht zu ergründenden Willen nicht einmal bruchstückhaft versteht, dann wird man misstrauisch, zweifelnd, ungeduldig und sucht häufig eine Abkürzung. Die Versuchung ist groß, es selbst in die Hand zu nehmen. Dann zeigt sich, ob wir vertrauen, gehorchten und still sein können, es ernst meinen und wirklich nachfolgen (1. Petrus 1,7). Dann zeigt sich, ob wir im Geist wandeln (Galater 5,16).
Gehorsam erfolgt gerade nicht aus Zwang heraus, sondern aus Liebe (Johannes 14,15). Gott will keine Marionetten, die einfach blind nachlaufen und nachplappern. Wir sollen uns aus Liebe und aus Überzeugung, aus tiefem Vertrauen und damit aus Glauben dafür entscheiden, Jesus nachzufolgen und Gottes Willen und Seine Gebote als die Richtschnur unseres Lebens wählen. Und wir haben die Freiheit, diesen Wegen zu folgen (wir können uns mit den entsprechenden Konsequenzen auch dagegen entscheiden).
Fragen: Hast du dich dafür entschieden, Jesus gehorsam zu sein? In welchem Lebensbereich ringst du noch damit, auch hier dem Willen Gottes nachzufolgen und Ihm die Kontrolle zu geben? Bringe diesen Bereich bewusst zum Kreuz, lass die Lügen und die Verantwortung los!
Gehorsam, Verbindlichkeit, Vertrauen und Liebe zu Jesus hängen eng zusammen. Denn wer sich an Jesus und damit am Wort des Vaters ausrichtet, der liebt Ihn (Johannes 14,24). Zur Liebe zu Jesus, dem Bräutigam, gehört Gehorsam unbedingt dazu (vgl. zu Ehe: Kolosser 3,18).
Wir sind zum Gehorsam gegenüber Jesus aufgerufen (2. Korinther 10,5). Wir sollen Seine Sklaven sein (Epheser 6,6). Das klingt zunächst hart, ist aber ein Teil davon, das eigene Kreuz auf sich zu nehmen und sich zu verleugnen. Wir sollen daher nicht nur Gottes Willen treu tun, sondern auch ausharren, geduldig sein (Hebräer 10,36) und wachen (3. Mose 24,12).
In gehorsamer Unterordnung unter das leichte Joch, dass uns Jesus gibt, findet man schließlich Ruhe (Matthäus 11,28-29). Diese Ruhe liegt in der Gemeinschaft mit Gott und der Ordnung, die aus unserer demütigen Hingabe und furchtbasierten Demütigung resultiert. Sind wir Jesus gegenüber treu und gehorsam, so bauen wir unser Leben auf ein festes Fundament (Lukas 6,47-48) und gewinnen nicht nur Tiefe, sondern auch Sicherheit und Ruhe in Stürmen. Gehorsam und Ruhe hängen unmittelbar zusammen: Nur die, die gehorsam sind und sich im Bund treu erweisen, werden Ruhe finden (Hebräer 4,6). Diese Ruhe ist aber angefochten - von einem besiegten Feind oder von unseren eigenen Begierden (siehe Teil 5 der Leseplanreihe).
Gebetsanstoß: Himmlischer Vater, ich sehne mich nach der Ruhe in meinem Herzen. Verändere meinen Geist, dass ich Kontrolle abgeben und mich unter Deine Hand demütigen kann. Ich vertraue darauf, dass Dein Wille gut und Dein Joch leicht ist. Verändere mein Herz dahingehend, dass ich glaube, dass es befreiend und segensreich ist, mich von Dir abhängig zu machen und Dir gehorsam zu sein. Ich will Deinen Willen tun, erhöhe mich (Johannes 9,31). Amen.
Bete das VATERUNSER (Matthäus 6,9-13) bewusst und mache es heute zu deinem Gebet.
Über diesen Leseplan
Jesus hat uns ein Gebet gegeben, damit wir nicht gedankenlos beten. Und doch sagen wir das VATERUNSER auswendig auf und sind uns seiner Tiefe und Wahrheit gar nicht bewusst. Dieser Leseplan beschäftigt sich mit dem zweiten Teil des Vaterunser (Matthäus 6,10). Nähere dich dem Willen und dem Reich Gottes und deinem Bürgerrecht im Himmelreich. Ordne dich dem HERRN gehorsam unter und richte dich nach Seinem Willen aus.
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Wir möchten uns bei LKG Leipzig für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: https://lkg-leipzig.de