1. Korintherbrief TiefgängerBeispiel
Vorwort
Nun nochmal ein Schritt zurück. Nachdem wir gestern gesehen haben: Beim Korintherbrief geht es nicht um Nebensächlichkeiten, wollen wir uns heute die Zeit nehmen, um uns die Anfänge anzusehen und Einblick in den Kontext bekommen.
Die Gemeinde in Korinth
Korinth liegt am Isthmus von Korinth, der Landbrücke zwischen der Halbinsel Peloponnes und dem übrigen Griechenland. Mit dieser Lage kontrollierte es in der Antike nicht nur den Nord-Süd-Handel über die Landbrücke, sondern durch seine beiden Häfen Lechäon und Kenchreä auch die Ost-West-Verbindung, da die Fahrt um die Halbinsel wegen der immer wieder aufkommenden Stürme gefürchtet war.
Als Paulus um 50 n. Chr. Korinth zum ersten Mal betrat, war die Stadt noch relativ jung. Das alte Korinth war 146 v. Chr. völlig zerstört worden. Erst 44. v. Chr. wurde die Stadt als Veteranensiedlung neu gegründet. Schon 27 v. Chr. wurde sie Hauptstadt der römischen Provinz Achaja. Im 1. Jahrhundert war Korinth eine blühende Handelsmetropole mit Banken und prachtvollen Gebäuden, aber auch einem scharfen Gegensatz zwischen arm und reich und einer großen religiösen und ethnischen Vielfalt.
Zeitpunkt und Ort der Abfassung
Die Datierung des 1. Korintherbriefes ist unsicher, weil es für das Leben des Apostels nur wenige feste Zahlen gibt. In der Regel wird der Brief auf das Jahr 53 oder 54 n. Chr. datiert. Geschrieben wurde er in Ephesus in der heutigen Westtürkei (16,8; vgl. Apostelgeschichte 19,1-22).
Vergleich
Wenn wir die Gemeinde in Korinth mit unseren Gemeinden vergleichen, sind wir wahrscheinlich froh, heute zu leben. Diese rund fünfzig (!) Christen hatten anscheinend nur Probleme: Da schlief einer mit der Frau seines Vaters, andere besuchten Prostituierte, beim Abendmahl wurde geschmaust und sich betrunken, einige leugneten die Auferstehung, während wieder andere sich für Verstorbene taufen ließen. Und dazu kam Streit, Streit und nochmals Streit - zwischen einzelnen „Parteien“, zwischen „Zungenrednern“ und „Propheten“, zwischen Männern und Frauen. Dennoch äußert Paulus sich nur positiv, lobt Gottes Gnade und die Fülle Seiner Gaben in dieser Gemeinde.
Fazit
Die Gemeinde in Korinth war keine Vorzeigegemeinde - genauso wenig, wie viele unserer Gemeinden und Gemeinschaften. Dieser Text fordert uns heraus, die Perspektive von Paulus einzunehmen und unsere Gemeinde nach vielleicht anderen Kriterien, als den allgemein üblichen, zu sehen und zu beurteilen.
Gesprächsrunde:
- Wie ist das mit uns?
- Wie sehen wir unsere Gemeinde?
- Welche „Defizite“ und Schwierigkeiten machen uns in ihr am meisten zu schaffen?
- Ist uns eher zum Klagen oder zum Danken zumute?
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
Einmal mit Tiefgang durch den Korintherbrief! Dazu bietet dieser Plan einen exzellenten Rahmen - sortiert in verschiedenen Blöcken, kommt jede Textstelle vor. An dieser Stelle danken wir herzlichst dem Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband e. V. für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung der Texte aus "Bibel im Gespräch".
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Wir möchten uns bei LGV Remchingen für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.lgv-remchingen.de/