1. Korintherbrief TiefgängerBeispiel

1. Korintherbrief Tiefgänger

Tag 19 von 37

Wie bereits von den letzten Wochen gewohnt: Es bleibt sprunghaft. Wir sind im achten Kapitel gelandet.

Dürfen Christen Götzenopferfleisch essen?

Bei Götzenopferfleisch handelte es sich um Fleisch, das einmal für fremde Götter als Opfer dargebracht worden war und danach wieder in den Handel ging. Man konnte es auf dem Markt erwerben und essen. Die strittige Frage in der Gemeinde war, ob Christen das dürfen. Die eine Seite wird mit dem 1. Gebot argumentiert haben, die andere mit der Freiheit, zu der Christus uns befreit hat. Besonders heikel: Man konnte Götzenopferfleisch nicht immer von „normalem“ unterscheiden. Es war nicht besonders gekennzeichnet.

Auf den ersten Blick hat sich die Frage für uns heute erledigt, weil unsere Metzger und Supermärkte uns sicherlich garantieren können, dass sich in ihrem Sortiment 0 % Götzenopferfleisch befinden. Aber die Frage, was man als Christ von dem was heute in der Gesellschaft üblich ist, darf oder nicht darf, ist brandaktuell: Alkohol trinken, Ballerspiele spielen, Billigklamotten kaufen, die vermutlich durch Kinderarbeit hergestellt wurden, populäre Musiktexte mit zweifelhaftem Inhalt hören, Sex vor der Ehe, … Alles auch heute unter Christen strittige Fragen. Und immer dasselbe Muster: Der eine sieht es als Sünde, der andere nicht.

Von den Starken und Schwachen im Glauben

Paulus bezeichnet es als Schwäche einzelner Christen, wenn sie mit dem Essen von Götzenopferfleisch ein Problem haben. Ein starker Glaube weiß, dass Götzen keine Macht über ihn haben, solange er sich im Machtbereich des dreieinigen Gottes befindet. Es gibt also offenbar die Starken im Glauben, die frei genug sind, im Alltag relativ bedenkenlos mit solchen Dingen umzugehen; und es gibt die Schwachen, die meinen, ihren Glauben durch das Einhalten vieler Regeln schützen zu müssen.

Interessanterweise fordert Paulus die Starken zu einer Verhaltensänderung auf, nicht die Schwachen. Denn der Schwache kann sich nicht dem Starken anpassen oder auf ihn Rücksicht nehmen. Es funktioniert nur umgekehrt.

Als Leser und Ausleger solcher Texte ist für uns die Verführung groß, sich selbst dann zu den Starken zu zählen, wenn es darum geht, wer Recht hat, sich aber zu den Schwachen zu zählen, wenn es darum geht, wer sein Verhalten dem anderen gegenüber ändern muss. Gefordert ist genau das Umgekehrte.

Gebet

Überprüfe im Austausch mit Jesus, wo bei dir eine Verhaltensänderung (siehe oben) nötig sein könnte.

Die Heilige Schrift

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Über diesen Leseplan

1. Korintherbrief Tiefgänger

Einmal mit Tiefgang durch den Korintherbrief! Dazu bietet dieser Plan einen exzellenten Rahmen - sortiert in verschiedenen Blöcken, kommt jede Textstelle vor. An dieser Stelle danken wir herzlichst dem Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband e. V. für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung der Texte aus "Bibel im Gespräch".

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Wir möchten uns bei LGV Remchingen für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.lgv-remchingen.de/