1. Korintherbrief TiefgängerBeispiel

Wir bleiben beim Thema Freiheit und bekommen dazu erneut vertiefende Gedanken.

Recht verstandene christliche Freiheit

Martin Luther hat die Freiheit eines Christenmenschen in zwei Sätzen klassisch zum Ausdruck gebracht. Im Glauben ist der Christ „ein freier Herr aller Dinge und niemandem untertan“. In seiner ausschließlichen Bindung an Gott ist er in seiner Freiheit in Glaube und Leben an Gott gebunden. Dies ist aber nur die eine Seite der Medaille. Hinzu kommt: In der Liebe ist der Christ ein „dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan“. In einer Liebe, die sich nicht um sich selbst dreht, sondern um das Gute für den anderen bemüht ist. Christliche Freiheit ist Freiheit, für andere da zu sein! Verankert ist diese Haltung in Christus, die Mitte des Herrenmahls und des Glaubens und Lebens (vgl. Kapitel 3,22!). Das alles entspricht dem Gebot Jesu „Wer der erste sein will unter euch, sei euer Knecht“ (Matthäus 20,27). Dabei ist der Christ befreit vom Zwang, vom Kampf und vom Krampf der Selbstverwirklichung. Das Lebensmotto für Christen lautet: Menschen für Christus zu gewinnen, „um überhaupt einige zu retten“ (Kapitel 9,22). Christlich zu leben dient keinem Selbstzweck. Und Christen erfahren ihre Freiheit nicht in innerer Emigration, sondern in liebender Zuwendung zu denen, die ihrer Hilfe bedürfen. Auch dankbar für die Güter des Lebens zu bleiben und sie zu genießen, ist ein helles Zeichen christlicher Freiheit. Nichts hat in unserer übersättigten Gesellschaft mehr Gewicht.

Austausch

Wodurch ist unsere Gesellschaft "übersättigt"?