Fasten neu erlebenBeispiel

Wenn Gott den leeren Raum füllt
Nach 40 Jahren Kirchenmusik kenne ich unzählige Choräle und Worship-Songs zu allen möglichen Themen und Lebenslagen, aber zum Thema Fasten fällt mir spontan nichts ein. Es gibt zwar Lieder zur Fastenzeit, aber das Wort „Fasten“ kommt darin nicht vor. Warum ist das so? In Lukas 6,45 heißt es doch „wovon das Herz voll ist, läuft der Mund über“. Ist die Fastenzeit keine Zeit der vollen Herzen? Ist es vielleicht gerade eine Zeit der leeren Herzen?
Ähnlich war es bei der Geschichte vom Propheten Elisa und der Witwe mit dem Ölkrug. Sie befindet sich in einer verzweifelten Lage und würde angesichts ihrer Schuldenlast vermutlich gerne eine Reset-Taste drücken. Sie hat nichts mehr zu essen, nur noch einen Krug Öl – zu wenig zum Leben, zu viel zum Sterben. Und anstatt ihr etwas zu essen zu geben, fordert der Prophet Elisa sie auf, sich von all ihren Nachbarinnen leere Gefäße zu leihen. Er konkretisiert nicht, wie viele, sondern gibt ihr nur den Hinweis, dass es nicht zu wenige sein sollen. Wie viele Nachbarinnen mag sie gefragt haben? Zwei? Fünf? Das ganze Dorf? Nachdem sie sich die Gefäße geliehen hat, verschließt sie die Tür – und beginnt zu gießen. Und das Wunder geschieht: Das Öl fließt. Es fließt so lange, bis kein einziges leeres Gefäß mehr da ist. Dann versiegt es.
Manchmal fühlt sich unser Herz an wie ein Gefäß, das leer geworden ist. Vielleicht durch Sorgen, die uns lähmen. Vielleicht durch eine Enttäuschung, die noch immer schmerzt. Vielleicht durch den Lärm der Welt, der Gottes Stimme übertönt. Fasten kann ein bewusstes Leerwerden sein. Ein Raum-Schaffen für Gott. Ein Loslassen von dem, was uns überfüllt, aber nicht erfüllt. Und wie bei der Witwe ist es unser Glaube, der bestimmt, wie viel Platz wir Gott geben. Wenn wir Ihm nur einen kleinen Winkel lassen, wird Er diesen füllen. Wenn wir Ihm unser ganzes Herz hinhalten, wird Er es überfließen lassen. Und wenn unsere Herzen voll sind, dann sprudeln auch die Lob- und Dankeslieder.
Next Step: Verzichte in den nächsten Tagen auf etwas, das deine Gedanken füllt, aber nicht deine Seele nährt, zum Beispiel Social Media oder Fernsehen. Gib Gott bewusst mehr Raum in deinem Leben und jedes Mal, wenn du etwas in eine Flasche, ein Glas oder eine Dose füllst, erinnere dich daran: Gott füllt, was du Ihm leer hinhältst. Bist du bereit?
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan

Heutzutage muss man nicht gläubig sein, um zu fasten. Es gibt Heilfasten, Intervallfasten, Süßigkeiten-Fasten… Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Dieser Leseplan beschäftigt sich mit dem Fasten als einem Geschenk Gottes für uns. Denn durch Verzicht können wir neue Perspektive auf unser Leben gewinnen und Gott ganz neu kennenlernen.
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Wir möchten uns bei ICF München für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: www.icf-muenchen.de/de
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