Die Briefe des JohannesBeispiel
Johannes beginnt diesen Abschnitt mit einer klaren Aussage: Wir sind Gottes Kinder! Für Johannes ist das eine unumstößliche Tatsache. Alles, was er danach schreibt, muss unter diesem Gesichtspunkt gesehen werden.
Johannes erklärt, dass es momentan noch nicht offensichtlich ist, dass wir Gottes Kinder sind. Erst wenn wir bei Jesus sind, werden wir Ihm gleich sein. Bis dahin sind wir auf dem Weg. Paulus drückt einen ähnlichen Gedanken im Brief an die Philipper aus:
Ich bin zuversichtlich, dass der, der in euch das gute Werk begonnen hat, es auch vollenden wird bis zum Tag Christi Jesu. (Philipper 1,6)
Weil wir diese Hoffnung und feste Zuversicht haben, können wir schon jetzt die Sünde in unserem Leben angehen: Alles, was nicht zu unserem Status als Kind Gottes passt. Und wir können das, weil Jesus selbst den Teufel besiegt hat.
Johannes ermahnt seine Leser, sich auf diesen Prozess einzulassen und sich nicht verführen zu lassen. Das war wichtig, denn zu jener Zeit waren Irrlehrer – Gnostiker _ in den Gemeinden unterwegs, die eine Trennung zwischen irdischem und geistlichem Leben propagierten. Für sie konnte der geistliche Leib nicht durch irdische Sünden verunreinigt werden. Daher war es für sie nicht wichtig, die Sünde in ihrem Leben zu bekämpfen. Davor warnt Johannes: Lasst euch nicht täuschen: Sünde passt nicht zu einem Kind Gottes. Das ist der Hintergrund, vor dem Verse wie Vers 8 zu verstehen sind. Johannes spricht hier allgemein: Sünde und Gott passen nicht zusammen. Der Vers bedeutet nicht, dass wir als Christen in unserem Status ständig hin und her wechseln, sondern wir sind Kinder Gottes.
Johannes sieht sich selbst und seine Leser auf dem Weg. Noch sündigen sie. Das zu bestreiten wäre eine Lüge (1. Johannes 1,8). Aber diese Erkenntnis hilft uns, Jesus zu suchen und Ihn zu bitten, uns zu heiligen. Stück für Stück.
Eines der wichtigsten Erkennungsmerkmale dafür, dass wir auf dem Weg sind, ist die Liebe zu unseren Glaubensgeschwistern.
Zum Nachdenken:
Wenn du zu Jesus gehörst, dann bist du Gottes Kind. Das ist dein Status, den dir niemand – auch nicht der Teufel – streitig machen kann. Aufgrund dieser Gewissheit und mit Jesu Hilfe kannst du nun die Sünde in deinem Leben angehen.
Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist Er treu und gerecht, dass Er uns die Sünden vergibt und uns von aller Ungerechtigkeit reinigt. (1. Joh 1,9)
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
Der Leseplan führt durch die drei Briefe des Johannes. Der erste Brief ist an eine größere Leserschaft gerichtet, während 2. und 3. Johannes an einzelne Personen gerichtet sind. Alle drei tragen die Handschrift eines Seelsorgers, der seine „Kinder“ ermutigt und vor Gefahren warnt.
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Wir möchten uns bei Christusgemeinde Nagold für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: https://christusgemeinde-nagold.de