Die Briefe des JohannesBeispiel
Etwa ein halbes Jahrhundert nach der Himmelfahrt Christi bewegte der Heilige Geist einen Mann mit Namen Johannes, auch „der Älteste“ genannt, die letzten fünf Bücher des Neuen Testaments zu schreiben: Ein Evangelium, drei Briefe und die Offenbarung. Was Gott durch diesen ganz besonderen Jünger der Gemeinde geschenkt hat, ist von unschätzbarer Bedeutung.
Die Johannesbriefe enthalten keine Zeitangaben. Vermutlich entstanden die Briefe und das Evangelium etwa zur gleichen Zeit, ca. 95-100 n.Chr. Nach historischen Quellen kommt als Ort nur Ephesus in Frage. Johannes zog nach Ausbruch des jüdischen Krieges (66-70 n.Chr.) von Jerusalem nach Ephesus und wirkte dort als Gemeindeleiter bis zu seinem Tod.
Johannes spricht verschiedene Themen an, aber nicht systematisch geordnet, sondern immer wieder in neuen Zusammenhängen. Der 1. Johannesbrief ist ein Familienbrief, geschrieben von einem geistlichen Vater, der sich um das Wohl seiner Kinder sorgt. Das zentrale Thema ist die Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn und den Geschwistern, das in den fünf Kapiteln des Briefes entfaltet wird. Johannes kreist um dieses Thema, wobei in jedem Kapitel ein anderer Aspekt im Mittelpunkt steht.
Kapitel 1,1-4
Johannes beginnt seinen ersten Brief wie sein Evangelium (Joh 1,1-14). Jesus ist das menschgewordene Wort Gottes. Er war schon vor der Erschaffung der Welt beim Vater.
Mit Seinem Kommen in die Welt ist das Leben erschienen. Johannes war ein Augenzeuge von Jesus und Seinem Wirken. Er hat Ihn hautnah erlebt: gesehen, angeschaut, betastet. Die Leser seines Briefes und die nachfolgenden Generationen können sich darauf verlassen, dass er die Wahrheit schreibt, auch wenn sie Jesus in dieser Weise nicht kennengelernt haben.
Warum will Johannes diese Botschaft von Jesus unbedingt weitergeben? Damit alle, die an Jesus glauben, hineingenommen werden in diese Lebensgemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn. Denn nur diese Gemeinschaft führt zu vollkommener Freude. Das ist der Grund, warum Johannes diesen Brief geschrieben hat (Vers 4).
Was Gläubige miteinander verbindet, ist kein Glaubensbekenntnis, sondern die Gemeinschaft mit Jesus und dem Vater. Das Wort Gottes ist kein toter Buchstabe, sondern Wort des Lebens, weil Jesus selbst das Wort in Person ist.
Zum Nachdenken:
Bedenke, dass es beim Bibellesen zuerst darum geht, Jesus zu begegnen. Ihn und damit den Vater immer besser kennenzulernen - darauf kommt es an.
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
Der Leseplan führt durch die drei Briefe des Johannes. Der erste Brief ist an eine größere Leserschaft gerichtet, während 2. und 3. Johannes an einzelne Personen gerichtet sind. Alle drei tragen die Handschrift eines Seelsorgers, der seine „Kinder“ ermutigt und vor Gefahren warnt.
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Wir möchten uns bei Christusgemeinde Nagold für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: https://christusgemeinde-nagold.de