9 x 2. TimotheusbriefBeispiel

Schwere Zeiten

„So viel Krise war noch nie“, hörte ich vor kurzem jemanden sagen. Wir leben in schwierigen Zeiten, ist in unseren Tagen oft zu hören. Diejenigen, die das sagen, meinen dann oft irgendwelche Krisen, Pandemien oder politische Entwicklungen, die sich um uns herum abspielen. Die Welt um uns herum ist schlecht und wird mit jedem Tag schlechter. Wer sind heute diese fiesen Typen wie Jannes und Jambres, die nach jüdischer Überlieferung als ägyptische Magier dem frommen Mose die Stirn geboten haben? Aber halt! Die Aufzählung der ganzen schlimmen Entwicklungen, die Paulus auflistet, schließt auch die ein, die den Glauben zwar nach außen hin üben, aber die verändernde Kraft, die aus ihm erwächst, verleugnen (Vers 5). Die „Zeichen der letzten Tage“ sind nicht nur „da draußen“ in einer bösen Welt ohne Gott. Sie gibt es auch mitten in der Gemeinde und im Jugendkreis. Deshalb kommt es nicht darauf an, die anderen anzusehen und zu beurteilen oder über die Bosheit der Welt zu klagen. Wir müssen uns selbst fragen: Was von dieser schrecklichen Aufzählung der Verirrungen ist auch in unserem Leben zu finden? Wo muss der Glaube auch in meinem Leben noch Veränderungen hin zum Guten bewirken?

(Thomas Käßner)