Resilienz – wie man gestärkt aus Leid hervorgehtBeispiel

Tag 2 der Andacht von Donna Gibbs: Resilienz – wie man gestärkt aus Leid hervorgeht

„Warum?“

Schriftstelle: Jakobus 1,2–3

„Warum?“

Diese kurze, aber eindringliche Frage höre ich jeden Tag von meinen Klienten. Sie haben einen Verlust erlitten, der sich nicht ermessen lässt. Sie haben das Gefühl, neben sich zu stehen und das Unfassbare zu beobachteten. An guten Tagen machen sie einfach weiter wie vorher, an schlechten Tagen geht einfach gar nichts mehr.

Wenn du gerade Leid erfährst, weißt du, wovon ich rede. Möglicherweise stellst du dir selbst gerade diese Frage. Vielleicht stehst du vor dem höchsten Berg deines Lebens. Du erlebst einen Schicksalsschlag, den du nicht zu überleben glaubst. Du möchtest wieder auf die Beine kommen, doch an manchen Tagen ist es schon anstrengend, morgens aufzustehen.

Wenn du heute leidest und dir deiner Schwäche nur allzu bewusst bist, kannst du lernen, „gut“ zu leiden. Du musst kein Sklave deiner Not sein. Im Gegenteil, du kannst gesunde Bewältigungsstrategien lernen, die dir helfen, wieder auf die Beine zu kommen und sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Die Frage nach dem „Warum“ verursacht nur Leere und Frustration. Diese völlig falsche Frage hat dich möglicherweise erst in dieses Loch hineingezogen, aus dem du nun verzweifelt herauskommen möchtest. 

Anstatt also Zeit damit zu verschwenden, zu erforschen, warum wir leiden, müssen wir herausfinden, wie wir überleben können – und wie wir gut überleben können. Manchmal werden unsere Nöte, unsere Opferrolle und unser Leiden zu den vertrautesten Elementen unseres Lebens. Depression, Scham, Beklemmung, Bitterkeit, Trauer, Krankheit und Abhängigkeit werden nach einer gewissen Zeit sonderbar bequem und vorhersehbar. So sehr, dass es uns schwerfällt, uns ein Leben ohne Schmerz vorzustellen. Wir bekommen sogar Angst vor einem Leben ohne Ringen.

Möglicherweise ist Leiden zu deiner Alltagsroutine geworden und deine Erklärung für Unzulänglichkeiten. Er beansprucht deine Zeit, deine Aufmerksamkeit und sogar deine Identität. Vielleicht hast du Angst vor Resilienz oder davor, wieder aufzustehen. Du fragst dich vielleicht: Wer werde ich ohne diese Belastung sein? Was werden andere von mir erwarten? Was ist mein Ziel, abgesehen vom Schmerz? 

Doch du kannst wieder auf die Beine kommen. Es beginnt, indem du deine Denkweise änderst und dir gesunde Fähigkeiten aneignest, die deine Art zu leiden verändern.

Was bedeutet das Wort Resilienz für dich? Inwieweit hältst du dich möglicherweise selbst „gefangen“ im Schmerz?