VATERUNSER intensiv - Teil 1: Unser VaterBeispiel

VATERUNSER intensiv - Teil 1: Unser Vater

Tag 7 von 7

Heiligung, Heiligkeit

Prozesse der Heiligung sind nichts Hochtrabendes oder Theoretisches, dass dich nicht betrifft. Es ist ein praktischer Prozess, in dem man den Geist Gottes an seiner eigenen Persönlichkeit arbeiten lässt. Heiligung bedeutet, ein Leben zu führen, dass sich am Willen Gottes ausrichtet und aus der Beziehung zu Jesus erwächst. Heiligung erwächst aus der Verbindung zu Gott, durch die unser Leben immer mehr von Reinheit durchdrungen wird, sodass wir zum Licht werden.

Wir leben aus der Beziehung nach dem Willen von Jesus und entscheiden uns deshalb zur Nachfolge und zu einem neuen Lebensstil. Und auch wenn wir schwere Dinge durchmachen müssen, auf die Probe gestellt werden und durch Leid und Verfolgung gehen: All das bringt uns etwas viel Größeres: unvergängliche Herrlichkeit, das ewige Leben und die Gegenwart in Gottes Heiligkeit (siehe 2. Korinther 4,16-17).

Ihr sollt für Mich heilig sein. Denn Ich, der Herr, bin heilig (Levitikus 20,26).

Dass Gott heilig ist, können wir beispielweise in 2. Samuel 6 sehen, als die Bundeslade berührt wird. Gottes Heiligkeit und Reinheit sind so groß, dass wir nicht daneben bestehen können. Aber auch wir sollen heilig sein. Heilig zu sein beziehungsweise zu werden ist keine Überheblichkeit, sondern ein Auftrag Gottes an uns alle. Dabei geht es aber nicht um Stolz, sondern im Gegenteil um Demut. Wir sollen ein reines Herz haben, nicht gesetzlich sein und nicht auf andere herabschauen. Vielmehr sollen wir Jesus ähnlicher werden. Der Prozess der Heiligung ist geprägt von einem Ausstrecken nach Gott, von einem Gereinigtwerden durch Gottes Geist und einer Veränderung der Herzenseinstellung.

Wir aber haben Gott beliebig gemacht: nur noch zum persönlichen Problemlöser oder Wunschautomaten. Wir vergessen Seine Heiligkeit, Sein Wesen, Seine Herrlichkeit und Ewigkeit. Für Gott sind wir nicht beliebig und Er akzeptiert uns so, wie wir sind - und noch viel mehr: Er nimmt uns an und vergibt und liebt uns.

Warum akzeptieren wir dann aber Ihn nicht so, wie Er ist? Ein Zeitgeist, dem nichts mehr heilig ist, muss zwangsläufig mit Gottes Heiligkeit kollidieren. Die Frage ist: Erkennen wir Gottes Heiligkeit an und fürchten Ihn (positiv, nicht negativ in Form von Angst) oder gehen wir mit der Welt zum Preis der Beliebigkeit in die Ferne Gottes.

Gott ist nicht nur Liebe und die Heiligkeit Gottes wurde nicht von Jesus am Kreuz überwunden, sondern die Sünde, der Tod und unsere Trennung von Gott. Gott hat Sich durch das Evangelium nicht verändert. Wir werden ein neuer Mensch, nicht Er ein neuer Gott. Wenn wir das anders sehen, so verwundert es nicht, dass wir ein Problem mit dem Gott des Alten Testaments haben.

Gebetsanstoß: Allmächtiger, himmlischer Gott, Du siehst, wie mich Deine Heiligkeit und die Komplexität Deines Wesens herausfordern. Du siehst, wo ich Dich auf bestimmte Eigenschaften reduziert habe. Herr, zeige mir Stück für Stück, wie Du wirklich bist. Ich will Dich in allen Facetten anerkennen und ehren und Dich lieben. Gleichzeitig will ich verstehen, was es heißt, Dich zu fürchten. Offenbare mir mehr von Deinem Wesen, himmlischer Vater. Ich kann es selbst nicht verstehen und ergründen, aber Du kannst es mir offenbaren. Ich will mein Herz öffnen für Dein Reden und still sein. Zeige mir Deine Heiligkeit und Herrlichkeit. Amen.

Gott hat uns dazu berufen, ein geheiligtes Leben zu führen und nicht ein Leben, das von Sünde beschmutzt ist (1. Thessalonicher 4,7).

Daher ist auch Reinigung notwendig, um den Schmutz der Sünde aus unserem Leben herauszunehmen und zu entfernen und der Reinheit wie der Heiligkeit Platz zu machen (mehr dazu in Teil 4 und 5 dieser Leseplanreihe). Wir sind dazu aufgerufen, uns zu verändern und in jedem Lebensbereich zu wachsen. Heiligung bedeutet, Jesus ähnlicher zu werden. Heiligung ist ein Weg zu Freiheit, Ordnung und Frieden, zu Fülle und näher an das Herz Gottes.

Wir sollen so leben, dass das Leben ein lebendiges Opfer ist (Römer 12,1). So stellen wir unser Leben Gott zur Verfügung und leben einen heiligen Lebensstil. Sich zur Verfügung zu stellen bedeutet, dass Gott uns gebrauchen und formen kann. Heiligung ist ein Veränderungsprozess durch Gott zu einem Lebensstil, der Ihm gefällt (auch wenn wir nie vollständige Heiligkeit erreichen werden, weil wir Menschen sind).

Jesus war hingegen ganz heilig, war Er doch ohne Sünde und Tadel. Und dennoch ist es so, dass Heiligkeit in dieser Welt nicht belohnt wird. Jesus hat man ans Kreuz geschlagen; viele Christen werden verfolgt. Heiligkeit steht in fundamentalem Widerspruch zu dieser Welt.

Warnung: Wenn du dich auf den Prozess der Heiligung einlässt, so musst du mit Widerständen und mit Ablehnung und Widerspruch rechnen. Freunde werde sich gegen dich stellen, …

Heiligung wird etwas kosten. Das meint es, ein Opfer zu bringen. Das ist immer schmerzhaft, niemals angenehm. Der Prozess der Heiligung verlangt viel ab, man muss sich von vielen weltlichen Dingen trennen. Aber uns erwartet ein Schatz im Himmelreich und bereits die Gemeinschaft mit unserem Schöpfer hier auf der Erde. Sei heilig, denn Er ist heilig!

Gebetsanstoß: Allmächtiger Gott, ich will Deinen Namen heiligen, ich will Dich groß machen und Dich anbeten! Und ich will nach Heiligkeit streben, den Prozess der Heiligung gehen und ein lebendiges Opfer sein, Opfer für die Nachfolge bringen und mit Dir weiter gehen!

Tag 6

Über diesen Leseplan

VATERUNSER intensiv - Teil 1: Unser Vater

Jesus hat uns ein Gebet gegeben, damit wir nicht gedankenlos beten. Und doch sagen wir das VATERUNSER auswendig auf und sind uns seiner Tiefe und Wahrheit gar nicht bewusst. Dieser Leseplan beschäftigt sich mit dem ersten Teil des Vaterunser (Matthäus 6,9). Entdecke Gott als Vater und deine Identität als Kind Gottes. Höre Gottes Ruf und werde dir Gottes Wesen bewusst. Lasse dich auf den Prozess der Heiligung ein.

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Wir möchten uns bei LKG Leipzig für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: https://lkg-leipzig.de/