SacharjaBeispiel
Kapitel 9
Beim Einzug Jesu in Jerusalem erfüllt sich eine Prophetie aus dem Buch Sacharja: „Das geschah aber, auf dass erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten, der da spricht (Sacharja 9,9): „Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen, dem Jungen eines Lasttiers.” Die Jünger gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider darauf, und Er setzte Sich darauf.“ (Matthäus 21,4-7).
Darauf basiert das bekannte Adventslied: „Tochter Zion, freue dich“. Weil Text und Lied regelmäßiger Bestandteil des Kirchenjahres sind, ist diese Stelle sicher die bekannteste aus dem Propheten Sacharja. Diese Prophetie Sacharjas erfüllte sich buchstäblich ca. 550 Jahre später.
Doch das ist nur der erste Teil. Während sich das erste Kommen bereits erfüllt hat, ist in Vers 10 von Seinem zweiten Kommen in Macht und Herrlichkeit die Rede: Jesus wird den Krieg abschaffen und Sein weltweites Friedensreich aufrichten.
Bis zum zweiten Kommen Jesu wird Gottes Volk immer wieder bedrängt und angegriffen durch die Völker um sie her und durch Eroberer, die Jerusalem einnehmen wollen. Deshalb ist diese Verheißung eingerahmt von geschichtlichen Ereignissen, die sich aber in ähnlicher Form immer wieder ereignen:
In Vers 1-8 ist von einem Strafgericht Gottes über die Nachbarvölker die Rede. Die meisten Ausleger sehen darin den Siegeszug Alexander des Großen. Als er in Windeseile die damals bekannte Welt eroberte, nahm er nach der berühmten Schlacht von Issus (im Jahr 333 v. Chr.) genau diese Gebiete ein, insbesondere Tyrus im heutigen Libanon und die Gebiete der Philister: Askalon, Gaza, Ekron und Asdod. Aber Jerusalem eroberte er nicht. Seine Armeen zogen mehrmals an der Stadt vorbei, ohne sie einzunehmen. Gott hinderte die „Hin- und Herziehenden“ (Vers 8) daran, diese Stadt zu „überziehen“. Als Sacharja diese Worte schrieb, waren die Perser an der Macht. Griechenland hatte zu der Zeit kaum eine Bedeutung.
Die Verheißung in Vers 8, dass „nie mehr ein Gewalthaber die Stadt Gottes einnimmt“ weist über Alexander hinaus auf Ereignisse, die sich erst vor dem zweiten Kommen Jesu endgültig erfüllen.
In Vers 11-17 ist davon die Rede, dass die Söhne Zions gegen die Söhne Griechenlands kämpfen werden. Darin sehen viele Ausleger den Sieg der Makkabäer gegen die Griechen. Nach dem Tod Alexanders des Großen (323 v. Chr.) wurde das griechische Weltreich in vier Teile geteilt. Eines davon war das Reich der Seleukiden, zu dem Israel (Palästina) gehörte. Antiochus Epiphanes war ein Herrscher dieses Reiches. Mit extremer Grausamkeit zwang er die Juden, die griechischen Götter zu verehren. Er schreckte sogar vor der Entweihung des Tempels nicht zurück. Viele Juden gaben dem extremen Druck nach. Aber einige treue und zu Tode entschlossene Juden weigerten sich und organisierten einen Aufstand gegen die griechische Besatzungsmacht. Unter der Führung von Judas Makkabäus gelang es ihnen im Jahr 164 v. Chr., Jerusalem zu erobern und den Tempel wieder zu reinigen und neu zu weihen. Dieses Ereignis wird bis heute in Israel gefeiert: das sog. Chanukka-Fest.
Wie das erste Kommen Jesu Christi sich buchstäblich erfüllt hat, so wird sich auch Sein zweites Kommen als König und Herrscher der ganzen Welt erfüllen. Er wird Sein Volk endgültig befreien von allen Feinden und dauerhaften Frieden schaffen.
Zum Nachdenken:
Wir leben heute zwischen Vers 9 und 10. In dieser Zeit wird die Gemeinde Jesu Christi gebaut und zubereitet. Jesus hat das „Blut des Bundes“ vergossen und uns aus der „Grube, in der kein Wasser ist“ (Vers 11) befreit. Was hier vor langer Zeit angedeutet wurde, haben wir heute in Jesus (Epheser 1,7).
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
Haggai, Sacharja und Maleachi gehören zu den sog. „kleinen Propheten", die nach der Rückkehr Judas aus der Gefangenschaft aufgetreten sind. Besonders Sacharja gewährt uns einen Einblick in zukünftige Ereignisse. Durch den Blick auf die Zukunft ermutigt er Gottes Volk für ihre Aufgaben in der Gegenwart.
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Wir möchten uns bei Christusgemeinde Nagold für die Bereitstellung dieses Leseplan bedanken. Weitere Informationen findest du hier: https://christusgemeinde-nagold.de/