Die OffenbarungBeispiel

Erklärungen zum Text

Eine Tür war aufgetan: Johannes erhält Einblick in die sonst unsichtbare Welt Gottes. Dies geschieht nicht dadurch, dass er selbst in irgendwelche Höhen hinaufsteigt (1), sondern weil Gottes Geist ihn ergreift. Oben und unten beschreibt keine räumliche Distanz, sondern die Trennung der Heiligkeit Gottes vom Bereich der Sünde.

Mittelpunkt in Kapitel 4 bildet der Thron Gottes. Er wird übrigens zwölf Mal genannt. Wenn du willst, dann markiere doch die Vorkommen in deiner Bibel mit einer Farbe. Nimm, wenn du zu Kapitel 5 kommst, eine andere Farbe und markiere dort das Wort Buch.

Vers 5 beschreibt Gottes Gegenwart wie in 2. Mose 19,16 und 20,18. Die sieben Fackeln weisen auf den Heiligen Geist hin (vgl. 1,4; 3,1). Sieben ist die Zahl der Vollkommenheit. Sie taucht auch bei der Beschreibung des Lammes (5,6) auf.

Die geflügelten Wesen heißen einfach nur Gestalten. Es handelt sich wohl um Seraphim (vgl. Jesaja 6,2-4). Sie proklamieren Gottes Heiligkeit. Beachte im Gegensatz dazu die Ältesten (4): Ihr Gebet kennzeichnet das vertraute „Du“ (9-11). Auffallend ist, dass sie beim Beten die Kronen ablegen. Vor Gottes Thron hat Hochmut keinen Raum mehr, weil nur einem alle Würde zukommt: dem Herrn, unserem Gott!

Fragen zum Text

1. Ein eigenes Erscheinungsbild heißt neudeutsch: Corporate Identity. Beim Bibellesebund etwa ist die stilisierte Öllampe ein weltweites Erkennungszeichen. Erkennst du die „CI“ in diesem Text: Es werden die Edelsteine Jasper und Sarder genannt. Wo und wie wird die Herrlichkeit des Himmels sonst noch erkennbar? Lies dazu 2. Mose 28,17-21 und Offenbarung 21,18-20.
2. Welchen Zusammenhang erkennst du zwischen dem Gebet und der Gebetshaltung bei den Ältesten (9-10) und bei dir selbst?
3. Welche Aspekte über die Herkunft der Schöpfung findest du in der himmlischen Anbetung (11)?

Übertragung ins Leben

Christen sind heute schon vor Gottes Thron „zu Hause“. Noch ist es uns nicht möglich, Gott in Seiner Herrlichkeit zu sehen. Aber durch das Gebet haben wir bereits das enorme Vorrecht, bis in Seine unmittelbare Gegenwart zu gelangen.

Benötigt es deiner Meinung nach a) ein Theologiestudium, b) etwas Glück oder c) Stille vor Gott, um von Gottes Geist in Beschlag genommen oder doch zumindest geleitet zu werden? Wie setzst du deine Einsicht im Alltag um?

Gesprächsimpulse

1. Welche Einzelheit in diesem Kapitel spricht dich besonders an?
2. „Im Gebet verlassen wir sozusagen den irdischen, begrenzten Bereich und kommen vor den Thron Gottes. Welch ein gewaltiges Vorrecht!“ (William MacDonald). Was bedeutet dir persönlich dieses Privileg?