Gemeinsam Gottes Wort entdecken - MarkusevangeliumBeispiel

Weitere Wunder

Zu Jesus kommen
Was für ein starker Glaube der Griechin im ersten Abschnitt des heutigen Textes! Jesus, der nach fast 50 km Wanderung nach Tyrus eigentlich unbemerkt bleiben möchte, wird von einer Frau aufgesucht, deren Tochter von einem Dämon besessen ist. Die Griechin scheint völlig überzeugt, dass Jesus diesen austreiben kann. Deswegen kommt sie mit ihrem Anliegen zu Jesus.

Genau so dürfen auch wir zu Jesus zu kommen. Wir können Ihm im Gebet alles anvertrauen, Ihm unsere Sorgen und Nöte hinlegen mit dem Wissen, dass Er alles wohl führt. Er hat es in Matthäus 11,28 selbst gesagt: „Kommt her zu Mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; Ich will euch erquicken.“ Und der Abschnitt zeigt zudem, dass es dazu nicht einmal der physischen Anwesenheit Jesu bedarf - Seine Macht reicht über jede Entfernung hinweg. Er ist nur ein Gebet entfernt.


Ihm Zuhören
Als Jesus das Gebiet von Tyrus wieder verlässt und an den See von Galiläa kommt, geht es direkt weiter. Ein taubstummer Mann wird zu Ihm gebracht. Wieder geschieht das scheinbar Unfassbare: Jesus heilt den Mann, sodass dieser wieder hören und ohne Einschränkungen sprechen kann. Dass der Sohn Gottes den Zeugen dieser Wundertat im Anschluss gebietet, nicht von dem Geschehnis zu erzählen, zeigt, dass Er nicht einzig und allein als Wundertäter betrachtet werden wollte. Ihm ging es um Seine Botschaft und um das, was Er den Menschen zu sagen hatte.

Jesus möchte, dass auch wir hören, Ihm zuhören. Dafür hat Er uns Seinen Geist gegeben (vgl. Johannes 14,26; Psalm 143,10), damit wir durch Sein Wort und im Gebet Seinen Willen erkennen. Er möchte, dass wir uns nicht einzig und allein damit beschäftigen, was Er für uns tun kann. Nein, es geht auch um das, was Er uns zu sagen hat. Dafür brauchen wir ein offenes Gehör.


Seine Gnade annehmen
„Hatten wir das nicht schon vor kurzem?“, muss man als aufmerksamer Leser in diesem dritten Abschnitt fragen. Vor kurzem erst hatte Jesus mit nur fünf Broten und zwei Fischen 5.000 Männer gesättigt (vgl. Markus 6,30-44). Und nun spielt sich eine vergleichbare Situation ab: Diesmal sind es 4.000 Menschen, die bei Jesus sind. Wieder ist Jesus über die Menschen innerlich bewegt (vgl. Markus 6,34 & 8,2). Wieder rechnen Seine Jünger nicht damit, dass Jesus auch mit so weniger Speise so viele Menschen sättigen kann (vgl. Markus 6,37 & 8,4). Und wieder bleiben mehrere Körbe an Essen übrig (vgl. Markus 6,43 & 8,8).

Warum zweifeln denn die Jünger von Jesus schon wieder? Sie haben doch erst zwei Kapitel vorher erlebt, wie Jesus mit so wenig so viele satt machen kann? Doch solche Situationen kennt man nur zu gut, wenn man schon einige Zeit mit Jesus unterwegs ist: Man zerbricht sich den Kopf, wie das nur werden soll - sei es bspw. die nächste Prüfung, ein schwieriges anstehendes Gespräch bei der Arbeit oder ein Konflikt mit Freunden. Oft merkt man dann im Nachhinein, wie Jesus auch das wieder wunderbar geführt hat. Und trotzdem kommen immer wieder Zweifel, obwohl man schon so viel mit Jesus erlebt hat! Da ermutigt doch Hebräer 2,16: „Lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe!“ In anderen Worten: Zu Jesus kommen und Ihm zuhören. Und wenn wir das tun, dürfen wir auch Seine Gnade annehmen (vgl. auch Johannes 1,16). So wie Er imstande ist, Brot und Fisch zu vermehren, hört auch Seine Gnade niemals auf (Joel 2,13), selbst wenn wir zweifeln.


Zum Nachdenken:
Diese drei Abschnitte machen neu Mut, jeden Schritt mit Jesus zu gehen. Zu Jesus kommen, Ihm zuhören und Seine Gnade annehmen - das darf unser Motto sein und uns dabei helfen, den Blick von uns ganz auf unseren himmlischen Vater und Erlöser zu richten. Dann können auch wir wie Paulus bezeugen: „Nicht mehr ich bin es, der lebt, nein, Christus lebt in mir.“ (Galater 1,20a)