Gemeinsam Gottes Wort entdecken - MarkusevangeliumBeispiel

Die Leidensankündigung und der Rangstreit

Versucht euch zunächst anhand der im Text beschriebenen Situation in Jesus hineinzuversetzen.

Das muss furchtbar gewesen sein. Er ahnt, dass Er sterben muss. Ihm wird klar, dass sie Ihn töten werden. Und Er weiß, dass dies Schmerzen und unendliches Leid bedeuten wird. Und Er spricht darüber. Er sagt es den Jüngern ganz offen.

Was machen die Jünger? Sie hören überhaupt nicht zu, sie streiten sich und merken selbst, dass dieser Streit ganz schön peinlich ist. Während Jesus klar wird, dass Er sterben muss, während Er versucht, das in Worte zu fassen und mit ihnen über diese Ahnung zu sprechen, reden sie darüber, wer von ihnen wohl der Größte sei. Sie waren ja davon überzeugt, dass dieser Zimmermannssohn aus Nazareth der Messias, der Retter und König ist. Für die Juden zur Zeit Jesu ging es dabei um einen sehr diesseitigen König. Es ging um die Souveränität Israels, um die Befreiung vom römischen Joch. Das war Jesu Aufgabe - davon waren wohl die meisten der Jünger überzeugt. Sie waren Seine engsten Vertrauten, die Vertrauten des zukünftigen Königs, allein die Rangfolge unter ihnen selbst galt es dann noch zu klären, wer von ihnen wohl der Größte wäre, das war noch zu fragen. Und darüber redeten sie, die Jünger Jesu.

Dieses Reden muss für Jesus enttäuschend und niederschmetternd gewesen sein. Seine Reaktion ist menschlich gesehen verblüffend, Er sagt ihnen einfach, wie es wirklich ist. Wenn jemand der Erste sein will, dann soll er der Letzte sein, ein Diener für alle anderen.

Jesus stellt den gesellschaftlich üblichen Maßstab auf den Kopf: Er fordert auf, nicht mit Ellenbogen durch die Welt und das Leben zu gehen, sondern besonders die Schwachen und Schwächsten im Blick zu haben.

Zum Weiterdenken:
Wo fällt es dir schwer, im Alltag diese Umkehrung der Maßstäbe - das Streben nach Macht, Bedeutung, etc. - zu leben? Was kann dir dabei eine Hilfe sein?