1. Korintherbrief TiefgängerBeispiel

1. Korintherbrief Tiefgänger

Tag 26 von 37

Wir setzen unsere Vers-Auslegung heute an der Stelle fort, wo wir gestern aufgehört haben:

Vielfalt und Einheit der Gemeinde als Leib (12-31a)

Im letzten Abschnitt entfaltet Paulus die Einheit und Vielfalt der Gemeinde Jesu anhand des Bildes vom Leib (vgl. 10,17; Römer 12,4-5).

Verse 12-13

Die Verse 12-13 führen das Bild vom menschlichen Leib ein und wenden es auf die Gemeinde an. Zugleich bilden die beiden Verse das Zentrum von Kapitel 12 (vgl. das „Denn“ in Vers 12).

Um die Gleichwertigkeit aller Geistesgaben zu begründen, greift Paulus das damals verbreitete Bild von der Gemeinde als Leib auf; es ermöglichte die Einheit in der Vielfalt auszudrücken. Anstatt es direkt auf die Gemeinde (Leib Christi) zu übertragen, wendet es der Apostel aber auf Christus an (12). Er lenkt damit den Blick auf den, der durch Seinen Geist in der Gemeinde wirkt. „So auch Christus“ ist die Kurzform für: so steht es auch dort, wo Christus durch den Geist heilschaffend wirkt - also in der Gemeinde. Paulus argumentiert anschließend von der Taufe her: Die Taufe verbindet die Gemeindeglieder, weil jeder Gläubige ganz unabhängig von seiner Herkunft bzw. seiner sozialen Stellung durch den Geist in seiner Taufe untrennbar mit der Gemeinde Jesu verbunden wurde (vgl. Galater 3,27f). Der Heilige Geist ist es, der immer wieder neu die Einheit der Gemeinde schafft. Jeder, der glaubt und getauft ist, hat diesen Geist empfangen (in der Bibel gehören das Zum-Glauben-Kommen, die Taufe und der Geistempfang aufs Engste zusammen; vgl. Galater 3,26-27 und Apostelgeschichte 2,37-38).

Verse 14-20

Paulus entfaltet das Bild vom Leib im Blick auf die Gemeinde und zeigt, dass die verschiedenen Charismen für den Bestand der Gemeinde notwendig sind. Paulus verfolgt dabei das seelsorgerliche Anliegen, jene Gemeindeglieder zu stärken, auf die andere herabschauten. Jedes Gemeindeglied hat seine Gabe von Gott (18) und ist für die Gemeinde unverzichtbar.

Verse 21-26

Anschließend warnt Paulus die Gemeindeglieder, die aufgrund scheinbar besonderer Geistesgaben überheblich geworden waren und auf ihre Mitchristen herabschauten (vgl. Römer 12,3). Gerade die Gemeindeglieder, die man geistlich für unvollkommen hält, sollten mit besonderer Rücksicht behandelt werden, wie Paulus an den am wenigsten ehrbaren bzw. unanständigen Körpergliedern verdeutlicht (23-24). Innerhalb der Gemeinde soll es keinen Streit über die Bedeutung bzw. Bedeutungslosigkeit einzelner Gemeindeglieder geben, da alle Teil des einen Leibes Christi sind. Anstatt die Gemeinde zu spalten (25; vgl. 1,10ff), sollen die Gemeindeglieder einander dienen (vgl. „sorgen“ in Vers 25 mit Kap. 13).

Verse 28-31

Abschließend überträgt Paulus das Bild vom menschlichen Körper detailliert auf die Gemeinde und nennt konkrete Geistesgaben. Dabei stellt er die für die Gründung der Gemeinde wichtigsten Geistesgaben voran (Apostel, Propheten, Lehrer). Dem Streben mancher Korinther nach den größeren bzw. größten Gaben stellt der Apostel die Liebe gegenüber (31bff).

Die Heilige Schrift

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Über diesen Leseplan

1. Korintherbrief Tiefgänger

Einmal mit Tiefgang durch den Korintherbrief! Dazu bietet dieser Plan einen exzellenten Rahmen - sortiert in verschiedenen Blöcken, kommt jede Textstelle vor. An dieser Stelle danken wir herzlichst dem Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband e. V. für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung der Texte aus "Bibel im Gespräch".

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Wir möchten uns bei LGV Remchingen für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.lgv-remchingen.de/