1. Korintherbrief TiefgängerBeispiel

1. Korintherbrief Tiefgänger

Tag 25 von 37

Es wird noch einmal Zeit, in die Tiefe zu gehen. Dazu hilft uns eine Schrittweise Versauslegung.

Wie üblich gilt: Bei Zeitnot gerne auf einen Absatz konzentrieren.

Das Kriterium der Wirksamkeit des Heiligen Geistes (1-3)

Verse 1-3: Hier thematisiert Paulus den grundlegenden Zusammenhang zwischen dem Heiligen Geist und dem Bekenntnis zu Jesus Christus: Die eindeutigste und unverwechselbare Wirkung des Heiligen Geistes ist das Bekenntnis zu Jesus Christus (3) - und nicht irgendwelche (besonderen) Geistesgaben. Diese Geistwirkung ist charakteristisch für jeden Christen. Darum wirkt an bzw. in jedem Christen der Heilige Geist. Zugleich macht Paulus hier deutlich: Glaube ist eine Wirkung des Geistes Gottes. Gott selbst ist es, der Menschen (sich von anderen Mächten abwenden lässt und sie) zum Glauben führt.

Die vielfältigen Gaben des einen Heiligen Geistes (4-11)

Im zweiten Abschnitt betont der Apostel, dass der eine Geist eine große Vielfalt von Gaben schenkt (11; vgl. die sechs Listen der geistlichen Gaben in 12,8-10; 12,28-30; 13,1-2; 13,8; 14,6; 14,26). Ist es aber der Heilige Geist, der jedem Christen Seine Gaben austeilt wie Er will (11), dann sind alle Gaben grundsätzlich gleichwertig. Somit kann aus der Gabe, die ein Christ bekommen hat, keine besondere Bedeutung des Christen gefolgert werden; vielmehr haben alle Christen die gleiche Bedeutung und die gleiche Stellung innerhalb der Gemeinde. Die Gaben dienen nicht dazu, zwischen wichtigen und weniger bedeutenden Gemeindegliedern zu unterscheiden, sondern der Auferbauung der einzelnen Gemeindeglieder wie auch der Gemeinde insgesamt (7; vgl. 12,31b-13,13; 14,26; 1. Petrus 4,10).

Der zweite große Teil kann in vier Abschnitte unterteilt werden:

Verse 4-6

Die ersten Verse betonen den gleichen Ursprung aller Geistesgaben; die verschiedenen Gaben, Dienste und Kräfte stehen dabei der Einheit des Gebers (der eine Geist, der eine Herr, der eine Gott) gegenüber. Dabei wirkt (6c) der eine Gott durch den einen Herrn (Jesus Christus) und den einen (heiligen) Geist. Mit der Wahl des Wortes Charisma (4; LÜ: Gabe) betont Paulus gleich zu Beginn, dass die Wirkungen des Geistes ein unverdientes Geschenk sind (vgl. Römer 6,23; 5,15f; 2. Korinther 1,11).

Vers 7

Hier formuliert Paulus den Zweck der Charismen: Sie nützen einander und der Gemeinde (vgl. oben zu 4-11 und Kap. 13); damit korrigiert er hier die Sicht mancher Gemeindeglieder in Korinth.

Verse 8-10

Nun listet Paulus zwölf Geistesgaben auf; sie umfassen Charismen, die der Verkündigung (8+10b) dienen und solche des praktischen Helfens (9+10a); erstere umschließen letztere. Hier wird deutlich: Die Gemeinde braucht beides, den missionarischen und den diakonischen Dienst. Dabei ersetzt der diakonische Auftrag nicht den missionarischen; er ergänzt diesen. Die Gabe, von der Weisheit zu reden (8), setzt das besondere rechte Verständnis des Heils, das Gott in Jesus gewirkt hat, voraus (vgl. 1,21-24; 2,10- 12). Warum Paulus den Glauben (9) unter den Charismen aufführt, ist schwer zu deuten. Denkt er an ein besonderes Vertrauen in bestimmten Situationen?

Bei den Machttaten (10; LÜ: Kraft, Wunder zu tun) denkt Paulus vermutlich an die Überwindung böser Mächte und dämonischer Gebundenheiten. Hat jemand das Charisma des prophetischen Redens (10), ist er besonders begabt, das Wort und den Willen Gottes zu verkündigen (vgl. 14,29-30); es erbaut und ermutigt die Gemeinde und spendet Trost (14,3). Die Gabe, die Geister zu unterscheiden (10), umschreibt die Fähigkeit, die Wortbeiträge im Gottesdienst zu überprüfen und Irrlehre zu erkennen (vgl. 14,29; 1. Thessalonicher 5,20f; u. ä.). Hintergrund für Paulus ist, dass in den Gemeinden auch ein anderes Evangelium verkündigt wird (Galater 1,6; 2. Korinther 11,4). Zur Zungenrede vgl. Kapitel 14.

Vers 11

Die Schlussfolgerung seiner Ausführungen fasst Paulus in Vers 11 zusammen.

Die Heilige Schrift

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Über diesen Leseplan

1. Korintherbrief Tiefgänger

Einmal mit Tiefgang durch den Korintherbrief! Dazu bietet dieser Plan einen exzellenten Rahmen - sortiert in verschiedenen Blöcken, kommt jede Textstelle vor. An dieser Stelle danken wir herzlichst dem Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband e. V. für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung der Texte aus "Bibel im Gespräch".

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Wir möchten uns bei LGV Remchingen für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.lgv-remchingen.de/