Umgang mit TrauerBeispiel

Handling Grief

Tag 1 von 10

Es ist okay, zu trauern

Wenn jemand, den wir lieben, stirbt, überkommen uns oft viele widersprüchliche Emotionen. Nein, es ist nicht falsch, zu weinen oder zu trauern. Die Tatsache, dass Gott alles in der Hand hat und dass auf lange Sicht alles gut werden wird, verringert den Schmerz, den wir hier und jetzt fühlen, nicht im Geringsten.

Gott versteht, wie schlimm und schmerzlich die Auseinandersetzung mit dem Tod sein kann. Ein gutes Beispiel dafür, wie Gott den Tod sieht, finden wir in der Bibelstelle, in der Jesus Lazarus vom Tod auferweckte.

Jesus zeigt uns dadurch, dass Er am Grab Lazarus’ weinte, dass es völlig in Ordnung ist, zu trauern. Er zeigt uns, dass es keine Sünde ist, Leid zu empfinden und macht uns deutlich, dass intensive Gefühle keine Sache sind, derer wir uns schämen müssten.

Jesus weinte, wie auch wir weinen. Er vergoss Tränen, wie auch wir es tun. Er war bewegt, genauso wie wir bewegt sind. Die Tatsache, dass Jesus weinte, zeigt, dass Er nicht herzlos war. Und das wiederum macht uns deutlich, dass wir nicht einem Gott dienen, den es völlig kaltlässt, was uns widerfährt. Also hab keine Angst, mit all deinen Anliegen zu Gott zu kommen.

In Hebräer 4,15 (SCH2000) lesen wir: „Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der kein Mitleid haben könnte mit unseren Schwachheiten.“ Jesus ist tief berührt von unserem Leid!

Jesus trauerte auch, als Sein enger Freund und Cousin, Johannes der Täufer, hingerichtet wurde.

Seine Reaktionen auf diese beiden Todesfälle waren jedoch unterschiedlich. Und wir können daraus lernen, auf richtige Weise zu trauern.

In Matthäus 14,13 lesen wir, dass Jesus mit einem Boot an einen einsamen Ort fuhr, um dort allein zu sein, als Er die Nachricht vom Tod Johannes’ des Täufers gehört hatte. Jesus trauerte. Er war tief unglücklich über das, was Johannes zugestoßen war und wollte einfach einige Zeit ganz allein verbringen – im Gebet und mit Seinen Gedanken.

Es wird des Öfteren Zeiten geben, in denen du in deiner Trauer einfach nur allein sein möchtest, in denen du über einiges nachdenken willst und Zeit mit Gott haben möchtest, um Ihn vieles zu fragen. Das ist völlig in Ordnung.

Doch wir lesen hier auch, dass die Volksmenge Ihm zu Fuß auf die andere Seite des Sees folgte, als sie hörte, wohin Jesus sich zurückzog.

Ist dir das auch schon einmal passiert? Du wolltest einfach nur weg und für dich allein trauern – aber die Umstände deines Lebens ließen das nicht zu?

Wie reagierte Jesus in dieser Situation? In der Bibel lesen wir hier, dass Jesus Mitleid mit der Volksmenge hatte, als Er sie sah, und sofort damit begann, ihre Kranken zu heilen. Obwohl Jesus über den Verlust Seines Freundes trauerte, gab Ihm Seine Trauer die Kraft, zu dienen. Mitten in Seinem seelischen Leid wandte Jesus sich nach außen statt nach innen. Anstatt sich in sich selbst zurückzuziehen und in Seinem Leid zu versinken, wandte Er sich lieber nach außen, der Volksmenge zu, um ihr zu dienen und Seine Liebe zu zeigen.

Wir sollten sehr vorsichtig sein, dass sich unsere Trauer nicht in Selbstmitleid und Selbsthass verwandelt. Unser Leid befähigt uns, anderen Liebe zu erweisen und ihnen zu helfen. Nimm all deine Verletzungen, deine ganzen Gefühle – und benutze sie dafür, anderen, die die Liebe Jesu dringend brauchen, Mitgefühl entgegenzubringen.

Oft ist genau das der Schlüssel dazu, trotz deiner Trauer in deinem Leben weiterzugehen. Je mehr Zeit wir damit verbringen, in uns hineinzuschauen, desto mehr werden wir in der Vergangenheit festhängen. Wenn wir damit anfangen, unseren Blick nach außen zu richten und anderen zu dienen, gehen wir einen Schritt in die Zukunft.

Zitat: Erst dann, wenn wir anfangen, unser festgefahrenes Bild eines unnahbaren und von allem unbewegten Gottes loszulassen und es durch das Bild eines Gottes, der mit den Weinenden weinen kann, ersetzen, werden wir erfahren, was das Wort „Gott“ wirklich bedeutet. —Tom Wright

Gebet: Herr, danke, dass Du mein Leid verstehst. Ich komme zu Dir, um Dich um Hilfe und Kraft in meiner Trauer zu bitten. Amen.


Tag 2

Über diesen Leseplan

Handling Grief

Wenn jemand, den wir lieben, stirbt, überkommen uns oft viele widersprüchliche Emotionen. In diesem 10-tägigen Leseplan wollen wir lernen, mit der Trauer umzugehen, wenn einer unserer Lieben zum Herrn gerufen wird. Ich möchte hier gerne die Lektionen weitergeben, die der Herr mich gelehrt hat, als meine geliebte Frau Ende Juni 2021 zu Ihm heimgerufen wurde.

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Wir danken Vijay Thangiah für die Bereitstellung dieses Leseplans. Weitere Informationen findest du auf: https://www.facebook.com/ThangiahVijay