Umgang mit TrauerBeispiel

Handling Grief

Tag 2 von 10

Es ist in Ordnung, Fragen zu haben

Vielleicht hast du auch einige Fragen zum Thema Tod und Sterben. Es ist vollkommen normal, wenn du dich unbehaglich und traurig fühlst oder sogar wütend bist, wenn jemand stirbt; und es ist völlig normal, Fragen zu haben.

Martha und Maria trauerten. Ihr Bruder Lazarus war gestorben und sie hatten ihn vor vier Tagen begraben. Sie hatten Jesus eine Nachricht gesandt, um Ihn über Lazarus’ Krankheit zu informieren. Die beiden hatten gehofft, dass Jesus sich beeilen würde, ihnen zu Hilfe zu kommen. Mit Sicherheit hätte Er etwas tun können. Aber die Tage vergingen und Jesus kam nicht – und jetzt war Lazarus gestorben und begraben. Und sie und ihre Freunde waren in Trauer.

Als Jesus nach dem Begräbnis kam, um sie zu besuchen, sagte Martha deshalb: „Herr, wenn du hier gewesen wärst, dann wäre mein Bruder nicht gestorben!“ (Johannes 11,21)

Martha bringt ihren Zorn über den Tod ihres Bruders zum Ausdruck. Viele Menschen sind wie Martha – sie werden zornig, wenn jemand, der ihnen nahesteht, stirbt. Und es ist interessant, dass Jesus nicht unwillig auf Marthas Zorn reagiert. Er weiß, dass es eine natürliche menschliche Reaktion ist, zornig zu sein, wenn ein geliebter Mensch stirbt. Gott versteht unsere Empfindungen vollkommen.

Hast du einige „Wenn“- oder „Warum“-Fragen, die du Gott stellen möchtest, wie z. B.: „Herr, wenn Du hier gewesen wärst, wäre meine Mutter nicht so krank geworden“; „Der Unfall wäre nie passiert, wenn ...“; „Warum ist ein geliebter Mensch gestorben?“; „Warum ist mein Mann gestorben?“; „Warum ist meine Frau gestorben?“; „Warum trifft uns so eine Tragödie?“; „Hätte es meinen Mann gerettet, wenn ich ihn nur früher ins Krankenhaus gebracht hätte?“; „Wenn ich mich mehr um sie gekümmert hätte, würde sie dann noch leben?“; „Gott, warum antwortest Du nicht auf meine Gebete?“; „Gott, wo warst Du in dem Ganzen?“; „Warum hast Du nicht geholfen?“

Stell die Fragen nach dem „Warum“, selbst wenn du weißt, dass sie verstandesmäßig keinen Sinn ergeben. Sogar, wenn dir medizinische Gründe oder andere Informationen genannt werden, die den Tod erklärbar machen, werden die Antworten für dich nicht zufriedenstellend sein.

Maria reagierte anders als Martha. Maria weinte viel. Vielleicht war sie auch zornig, aber vor allem war sie traurig. In der Bibel lesen wir, dass Maria zu Jesus kam, Ihm zu Füßen fiel und unkontrollierbar weinte. Sie unterdrückte ihre Tränen nicht. Und Jesus forderte sie nicht auf, mit dem Weinen aufzuhören. Jesus versteht unsere Traurigkeit. Es ist völlig natürlich und normal, dass wir traurig sind, wenn jemand, den wir lieben, stirbt.

Der Tod kann bei uns viele verschiedene Emotionen hervorrufen. Menschen reagieren sehr unterschiedlich darauf. Durch Seine Reaktionen auf Seine trauernden Freunde drückt Jesus aus: „Das ist in Ordnung. Jeder reagiert anders.“ Jesus verurteilt Marthas Zorn und Marias Traurigkeit nicht. Er möchte, dass wir wissen, dass Er immer bei uns ist; dass Er uns immer tröstet und uns Sicherheit gibt, wenn wir trauern.

Also fang an. Nimm dir eine Stille Zeit mit Gott und stell Ihm deine Fragen. Er versteht dich. Wenn du dir darüber klar wirst, dass du nie eine befriedigende Antwort auf dein „Warum?“ bekommst, dann versuche, dein „Warum?“ in ein „Wie?“ zu ändern. Wie kann ich nach diesem Verlust wieder nach vorn sehen?

Vielleicht bist du überrascht, wenn du feststellst, dass du mit deinen Zweifeln nicht allein bist und die Freiheit hast, Gott gegenüber deine wahren Empfindungen auszudrücken. Vielleicht tröstet es dich, dass das Herz Jesu mit deinem Herz bricht. Und wenn du herausfindest, wie du Seine innigste Fürsorge erfahren kannst, wirst du erkennen, warum dein Leid gleichzeitig auch bedeutet, dass Gottes größtes Wirken und Sein Eingreifen in unmittelbarer Nähe ist.

Zitat: Der Glaube ist das bewusste Vertrauen in das Wesen Gottes, dessen Wege wir vielleicht gerade nicht verstehen. —Oswald Chambers

Gebet: Herr, ich danke Dir, dass es Dir nicht zu viel wird, wenn ich Dich mit meinen Fragen überschütte. Hilf mir, Ruhe in Dir zu finden, indem ich darauf vertraue, dass Du alles in der Hand hast, auch wenn ich nicht alle Antworten finden werde. Amen.


Die Heilige Schrift

Tag 1Tag 3

Über diesen Leseplan

Handling Grief

Wenn jemand, den wir lieben, stirbt, überkommen uns oft viele widersprüchliche Emotionen. In diesem 10-tägigen Leseplan wollen wir lernen, mit der Trauer umzugehen, wenn einer unserer Lieben zum Herrn gerufen wird. Ich möchte hier gerne die Lektionen weitergeben, die der Herr mich gelehrt hat, als meine geliebte Frau Ende Juni 2021 zu Ihm heimgerufen wurde.

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Wir danken Vijay Thangiah für die Bereitstellung dieses Leseplans. Weitere Informationen findest du auf: https://www.facebook.com/ThangiahVijay