Umgang mit TrauerBeispiel
Wir werden bald wieder miteinander vereint sein
Eines der größten Paradoxe auf dieser Erde ist, dass Freude und Leid kein Widerspruch sein müssen. So kann tatsächlich die Trauer der Weg zu einer neuen Hoffnung werden – wenn wir es zulassen.
Je eher wir uns erlauben, unseren Kummer zu fühlen, darüber zu sprechen und ihn zu verarbeiten, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir aus diesem Schatten unversehrt und mit einem gestärkten und belastbareren Glauben herauskommen.
In unseren dunkelsten Stunden können wir voller Verbitterung mit dem Fuß aufstampfen und unsere Fäuste in hitzigem Zorn gegen Gott schütteln. Oder wir können unser ganzes Vertrauen in die Macht unseres Herrn Jesus über Leben und Tod setzen. Wir haben die Zusage, dass Gott mit uns ist. Wir können unser ganzes Vertrauen in die Worte Jesu setzen, der gesagt hat: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit!“ (Matthäus 28,20 SCH2000).
Die Auferweckung von Lazarus ist das letzte von sieben Wundern, die uns im Johannesevangelium berichtet werden. Johannes nennt sie „Zeichen“. Zeichen weisen über sich selbst hinaus auf eine andere und größere Wirklichkeit hin.
Martha und Maria erwarteten ein Wunder, und sie bekamen es. Ihre Bitte wurde erfüllt, ihr Gebet erhört. Doch Johannes lehrt uns, dass es ein Zeichen war. Und Zeichen weisen über sich selbst hinaus auf etwas anderes hin, etwas Wichtigeres und Bedeutsameres.
Oftmals wünschen wir uns eine Wende oder eine Wiederbelebung; Jesus Christus verspricht uns eine Auferstehung. Jesus machte Lazarus wieder lebendig – das letzte und größte Zeichen; aber Er selbst ist die Auferstehung und das Leben.
Jesus gibt uns weit mehr und weit besseres. Kein schönes, sondern ein neues Leben. Er ist das wahre Wunder in dieser Begebenheit; Er ist die letztendliche und abschließende Antwort auf das Gebet. Er ist die Auferstehung und das Leben. Nicht die Wiederbelebung, sondern die Wiedererschaffung. Nicht die Umwandlung, sondern die Erneuerung. Jesus besiegte Sünde, Tod und Hölle.
Wenn wir an Ihn glauben, dann werden wir Leben haben: echtes, dauerhaftes, überströmendes, reichliches, ewiges Leben. Auch wenn wir sterben, werden wir immer noch dieses Leben besitzen. Doch selbst jetzt können wir es schon erleben, weil es größer ist als das Leben, das wir kennen und als der Tod, den wir fürchten.
Das ist eine Freude, die nur Christen wertschätzen können, die geliebte Menschen verloren haben, die ebenfalls gläubig waren. Eine der großen Freuden der Ewigkeit ist es, dass wir nicht nur unseren Erlöser von Angesicht zu Angesicht sehen werden, sondern auch wieder mit unseren Brüdern und Schwestern in Christus vereint sein werden, die den Jordan vor uns überquert haben.
In 1. Thessalonicher 4,13–14 (SCH2000) heißt es: „Ich will euch aber, Brüder, nicht in Unwissenheit lassen über die Entschlafenen, damit ihr nicht traurig seid wie die anderen, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die Entschlafenen durch Jesus mit Ihm führen.“
Als sein kleiner Sohn starb, sehen wir König David durch diese Gewissheit getröstet. Er erklärte voller Zuversicht: „Ich gehe zu ihm, aber es wird nicht zu mir zurückkehren“ (2. Samuel 12,20–23 SCH2000).
Diesen Silberstreifen am Horizont müssen wir im Auge behalten, wenn die Sturmwolken des Verlustes uns überschatten wollen.
Statt unsere heimgegangenen Lieben als „Verstorbene“ zu sehen, lasst uns sie als „im Himmel Lebende“ ansehen – und begreifen, dass wir in kurzer Zeit wieder mit ihnen vereint sein werden.
Unsere Zeit auf der Erde ist – verglichen mit dem Zeitbegriff der Ewigkeit, der im Himmel Gültigkeit hat – nur ein Augenblick.
Zitat: Wenn ich über einen Friedhof gehe, denke ich gerne an den Augenblick, in dem die Toten aus ihren Gräbern auferstehen werden. … Gott sei Dank – unsere Lieben sind nicht beerdigt; sie sind nur ausgesät! —D.L.Moody.
Gebet: Herr, danke für die Gewissheit, dass wir bald wieder mit unseren Lieben vereint sein werden. Amen.
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
Wenn jemand, den wir lieben, stirbt, überkommen uns oft viele widersprüchliche Emotionen. In diesem 10-tägigen Leseplan wollen wir lernen, mit der Trauer umzugehen, wenn einer unserer Lieben zum Herrn gerufen wird. Ich möchte hier gerne die Lektionen weitergeben, die der Herr mich gelehrt hat, als meine geliebte Frau Ende Juni 2021 zu Ihm heimgerufen wurde.
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