Tag 3: Kleidung

Denk an all die Unordnung in deinem Kleiderschrank und wie schnell du dich entscheiden könntest, wenn du nicht aus fünf verschiedenen Jeanswaschungen und elf verschiedenen Styles wählen müsstest (cropped, high-rise, skinny, flared, skinny flared, flared cropped skinny, boyfriend, girlfriend, rock star, jalapeño popper!)

Viele von uns treffen dutzende Entscheidungen, nur um die Kleidungsstücke für den Tag auszuwählen. Dieser Prozess wiederholt sich jeden Morgen. Wenn dann noch ein Grundschüler, ein Kleinkind und eine nach der Schwangerschaft veränderte Figur hinzukommt, ergibt das todsicheres Rezept für Entscheidungsmüdigkeit, gewürzt mit einer guten Prise Selbsthass. Jeden Morgen aufs Neue.

Ein Experiment für die Fastenzeit

Dann traf es mich wie ein Blitz aus heiterem Himmel: Vielleicht könnte ich die kommende Fastenzeit dazu nutzen, gleichzeitig meinen Kleiderschrank zu entrümpeln, meine Morgenroutine zu verschlanken und somit auch meine tägliche Entscheidungsmüdigkeit, die ihren Ursprung in meinem Kleiderschrank hatte, loszuwerden. Und dies alles in nur einem Schritt: ich würde all meine farbigen Kleidungsstücke entsorgen. So begann ich, all meine bunten Shirts, Hosen und Kleider auszusortieren und in eine Kiste zu verfrachten. Nach ungefähr einer halben Stunde bestand alles, was in meinen Regalen und auf den Kleiderbügeln übrig blieb, nur noch aus Schattierungen und Kombinationen in schwarz, weiß und denim. Perfekt.

Jetzt, ein Jahr nach dem Ende der Fastenzeit, habe ich beim Anziehen Zeit, den Kopf freizubekommen, meine Gedanken zu ordnen, meinen Kalender durchzugehen, mit Jesus zu sprechen. Ich habe Zeit, meinen Kindern in die Augen zu schauen (oft, während ich „nicht das Bügeleisen anfassen, heiß!“ brülle). Ich treffe nur noch zwei oder drei Entscheidungen vor meinem Kleiderschrank anstatt ein Dutzend oder mehr.

Anziehen ist ungemein einfacher geworden. Die Schlichtheit meiner Garderobe schenkt mir nahezu immer Freude.

Nachdenken/Fragen

1. „Je mehr Entscheidungen wir während des Tages treffen, umso schwieriger wird jede Entscheidung für das Gehirn“, schreibt der Wissenschaftler John Tierney (das ist der Grund, warum wir uns eher zu einem Spontankauf von Süßigkeiten an der Kasse hinreißen lassen, als wenn wir im ersten Gang des Supermarktes davor stehen). Inwieweit trägt das Anziehen am Morgen zu deiner Entscheidungsmüdigkeit im Verlauf des Tages bei?
2. Denk an die Frau aus Sprüche 31, die sich nicht in dem neuesten Pantone-Farbton oder dem schönsten israelitischen Schmuck kleidet, sondern in Stärke und Würde. Im Neuen Testament ermahnt Petrus die Frauen in der Gemeinde, dass ihre Schönheit von innen kommen soll, nicht von ihrer trendigen Kleidung oder einer tollen Frisur. Wie können also weniger Optionen ein Segen sein? Wo lauern in deinem Kleiderschrank zu viele gute Dinge?
3. Könnte dir eine reduzierte Farbpalette oder die Einschränkung der Anzahl deiner Kleidungsstücke attraktiv erscheinen?
4. Lies Jesaja 26,3-4. Welche Rolle spielt Frieden in deiner Morgenroutine? Wie kannst du deine Zeit am Morgen planen, damit du Gottes Geschenk Seines Friedens besser annehmen kannst?
5. Inwieweit kann Entscheidungsmüdigkeit wertvolle Energie von geistlichen Dingen abziehen? Für welche geistlichen Tätigkeiten hättest du gerne mehr Zeit oder Energie? Welchen Schritt kannst du diese Woche unternehmen, um deinen Kleiderschrank zu ordnen, zu verkleinern oder neu zu organisieren, damit mehr Zeit für die Dinge bleibt, die du beschrieben hast?