Was dich hält, wenn alles zerfälltBeispiel

Tag 5: Wie du Gott vertrauen kannst, auch wenn das Leben nicht fair ist

Wie wunderbar ist doch Gott! Wie unermesslich sind Seine Reichtümer, wie tief Seine Weisheit und Seine Erkenntnis! Unmöglich ist es uns, Seine Entscheidungen und Wege zu begreifen! – Römer 11,33

Viele von uns haben Gott schon einmal gefragt: „Warum passiert das?“ oder „Wann wird sich etwas ändern?“ Wenn es dir so geht wie mir, hast du auch schon ein paar Mal gesagt: „Gott, das ist nicht fair!“ – Wenn Dinge geschehen, die wir nicht verstehen, wird unser Vertrauen auf die Probe gestellt.

Als ich mich vor Jahren zum ersten Mal auf den geistlichen Dienst vorbereitete, glaubte ich, dass Gott mir ins Herz gesprochen hatte, meinen Job zu kündigen, damit ich mehr Zeit zum Lernen hatte. Dave und ich durchlebten dann 6 finanziell magere Jahre. Meinen Job zu kündigen war für mich ein großes Opfer. Ich war davon ausgegangen, dass Gott dies belohnen und der Segen nur so fließen würde. Aber wir hatten weniger finanzielle Mittel als je zuvor. Die Zeit war für mich sehr aufwühlend und belastend. Wenn wir das Richtige tun und nicht das in unseren Augen „verdiente“ Resultat bekommen, kann uns das sehr frustrieren.

Die 6 finanziell schwierigen Jahre für Dave und mich waren definitiv eine Prüfung. Bin ich bereit, Gott zu dienen, auch wenn das bedeutet, auf viele Dinge zu verzichten, an die ich mich gewöhnt habe? Bin ich auf andere neidisch? Vertraue ich Ihm, was auch passiert? Gott konfrontierte mich mit all diesen Fragen.

Irgendwie konnten wir jeden Monat unsere Rechnungen bezahlen und unsere finanzielle Prüfung ging zu Ende. Aber während ich noch mitten in den mageren Jahren steckte, verstand ich nicht, wofür sie wichtig waren. Wenn ich jetzt zurückblicke, weiß ich, dass ich gelernt habe, Gott zu vertrauen, auch wenn ich Ihn nicht verstehe. Diese Erfahrung hilft mir jetzt, Ihm in Bezug auf die Finanzen zu vertrauen, die wir für unseren Dienst benötigen.

Wir bräuchten kein Gottvertrauen, wenn wir immer verstehen würden, was in unserem Leben passiert. Unser ganzes Leben lang werden wir immer einige unbeantwortete Fragen haben. In 1. Korinther 13,9 schrieb Paulus: Jetzt erkennen wir nur wenig.

Gottes Wege und Gedanken sind höher als unsere (vgl. Jesaja 55,8-9). Wir verstehen sie vielleicht nicht immer, aber Gottes Art, Dinge zu tun, ist immer besser als unsere Vorstellung von Seinem Eingreifen. Gelegentlich versuche ich, Gott Ratschläge zu geben, was Er tun könnte, um mir in meiner Situation zu helfen, aber es ist gut, dass Er nicht auf mich hört!

Warum wollen wir unbedingt in Gänze verstehen, was in unserem Leben vor sich geht? Warum sind wir so besessen davon, die Zukunft zu kennen? Ich denke, wir haben alle gern die Kontrolle. Wir wollen, dass sich die Dinge in eine bestimmte Richtung entwickeln und wir wollen wissen, ob sie das tun werden oder nicht. Meistens hinterfragen wir nicht die guten Dinge, die uns widerfahren. Wir nehmen sie einfach freudig an. Wenn uns aber etwas passiert, das wir als schlecht bewerten, wollen wir wissen, warum.

So ging es mir auch jahrelang. Ich kam nicht zur Ruhe und stellte immer wieder die „Warum”-Frage. Ich bin froh, dass ich mittlerweile Frieden erleben kann, auch wenn ich nicht das „Warum” hinter allem kenne, was mir passiert.

Vielleicht erlebst du auch gerade Dinge, die dich fragen lassen: „Warum?“ oder „Wo ist Gott in all dem?“ Auch wenn Er sich weit weg anfühlt, ist Er bei dir und du kannst darauf vertrauen, dass Er deine schweren Zeiten in etwas Wertvolles verwandeln wird. Wenn du nicht aufgibst, wirst du mit jeder Situation, die du durchmachst, um eine Erfahrung reicher und du kannst deinen Glauben und dein Vertrauen in Gott vertiefen.

„Gott, hilf mir, darauf zu vertrauen, dass Du immer den besten Plan für mein Leben hast – auch wenn ich ihn nicht sehen kann. Wenn ich in einen Gedankenstrudel gerate, hilf mir, zu glauben, dass Du die Kontrolle hast. Bitte nutze das, was ich jetzt durchmache, um meinen Glauben und mein Vertrauen in Dich zu stärken. Auch wenn sich die Zeit gerade hart anfühlt, danke ich Dir, dass Du mich mehr liebst, als ich mir vorstellen kann. Im Namen von Jesus. Amen“

Das nächste Mal, wenn du kurz davor bist, Gott zu fragen „Warum ist mir das passiert?”, halte inne und stelle Ihm die „Wozu”-Frage. Frage Gott, wozu Er die Umstände nutzen möchte und was du lernen oder in welche Richtung du dich weiterentwickeln darfst. Vielleicht antwortet Gott nicht sofort, aber die Bibel sagt, dass Er zu dir sprechen wird (vgl. Hebräer 1,1-2; Johannes 10,27).

PS: Gott ist dein liebender Vater, der sich gern um dich und deine Anliegen kümmert. Lass dich morgen von Joyce ermutigen, kühn und mutig zu beten!