11 x AmosBeispiel
Propheten sind nicht willkommen, aber nötig
Propheten des Alten Testaments waren nicht daran interessiert, die Zukunft vorauszusagen, sondern Gottes Willen für die gegenwärtige Situation auszusprechen. Das war nicht immer ermutigend und herzerwärmend, denn es beinhaltete oftmals Kritik an der frommen Elite der damaligen Zeit. Amos spürte, wie unerwünscht er war und dass ausgerechnet er vom Priester persönlich beim König angeschwärzt wurde, um ihn, einen harmlosen Hirten, ausweisen zu lassen. Damit erging es ihm nicht besser als den meisten anderen Propheten der damaligen Zeit. Der prophetische Dienst ist aber nicht nur auf Propheten aus dem Alten Testament beschränkt. Auch im Neuen Testament gehört der prophetische Dienst zum Selbstverständnis von Kirche. Auch heute sollen wir bei Unrecht und Unterdrückung nicht schweigen, sondern zur Umkehr und Veränderung rufen. In der deutschen Unrechtsgeschichte waren es u. a. Bonhoeffer und Christian Führer (DDR), die trotz Bedrohungen Gottes Sicht der Dinge bekundeten und bei Unrecht nicht schwiegen. Christen bleiben ihrer Berufung treu, wenn sie fragen, was Gott zu gegenwärtigem Unrecht und Unterdrückung zu sagen hat. Von den Propheten des Alten Testaments können wir lernen, die Stimme für Menschen zu erheben, die unter Not und Ungerechtigkeiten leiden.
Gerhard Wiebe
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
11 Einheiten zum Thema Glauben und soziale Gerechtigkeit
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